Gorilla im Henry Doorly Zoo and Aquarium | Foto: Steve Goldberg, Lizenz: CC0 1.0

Diagnostische und therapeutische Richtlinien für abnormales Verhalten bei in Menschenobhut lebenden nicht-menschlichen Primaten

Erschienen auf sciencedirect.com am 12.11.2020. | Von: Maya Kummrow

Eine wissenschaftliche Studie zum Thema von abnormalem Verhalten von Affen in Menschenobhut: Wie geht man diagnostisch und therapeutisch damit um? Darauf gibt diese Arbeit eine Antwort.

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Kommentar: Wenn Affen sich mal gegen die eigenen Erwartungen verhalten, sind Zoogegner meist schnell mit ihrer Pseudo-Expertise dabei, Diagnosen zu stellen und glauben die richtige Therapie auch sofort zu wissen. Wie viel seriöser echte Experten an abnormales Verhalten herangehen, zeigt diese Arbeit – Primatenhaltung ist nämlich keine Welt der einfachen Antworten. Das zeigt auch wie wichtig es für Medien ist, nicht einfach irgendjemanden zu fragen, sondern wie geboten ist, ausgewiesene Experten auf dem Gebiet zu konsultieren. Die Arbeit ist nun Ergebnis wichtiger Grundlagenforschung und sie ist auch für Haltungen generell von großer Bedeutung: Primaten werden etwa nicht nur in Zoos gehalten, sondern auch in Auffangsstationen, aber auch für den Umgang mit abnormalem Verhalten von Primaten in der Natur, können solche Erkenntnisse eben von großer Bedeutung sein. Das zeigt auch wieder wie umfassend Erkenntnisse, die in der Haltung gewonnen werden, in der Natur zum Einsatz kommen.

Ein weiteres Beispiel wie veterinärmedizinische Erkenntnisse, die in Menschenobhut gewonnen werden, für den Naturschutz von großer Bedeutung sind, sind die Gorilla Doctors:

Gorilla Doctors trainieren im Houston Zoo

Gerne versuchen Zoogegner in-situ- und ex-situ-Maßnahmen gegeneinander auszuspielen, dabei arbeiten sie in Wahrheit Hand in Hand für ein gemeinsames Ziel: dass es den Primaten in der Natur besser geht. Dazu braucht es Forschung und zu dieser Forschung ist diese Veröffentlichung ein sehr wichtiger Beitrag.

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