Ula "küsst" ihre Mutter Morgan | Foto: zoos.media

Free Morgan Foundation feiert Morgans Jahrestag mit Lügen

Exklusiv für zoos.media – 04.07.2020. Autor: Philipp J. Kroiß

Die Free Morgan Foundation “feierte” den Jahrestag von Morgans Rettung mit Lügen und falschen Informationen.

Free Morgan Foundation feiert Morgans Jahrestag mit Lügen

Vor 10 Jahren wurde ein junger weiblicher Orca, der später den Namen Morgan erhielt, gerettet. Dank der Notfallversorgung im Dolfinarium Harderwijk kam sie nicht ums Leben. Wie durch ein Wunder, überlebte sie, doch ihre Retter verfügten nicht über die notwendigen Einrichtungen, um einen erwachsenen Orca unterzubringen. Die Regierung entschied daher, Morgan in die modernste Einrichtung für Orcas auf der ganzen Welt zu bringen: Orca Ocean im Loro Parque.

Sie wurde in die Gruppe integriert, fand ihren Platz in der Hierarchie und wurde schließlich Mutter der süßen Ula. Es ist ein nie zuvor erreichter Erfolg und ein Wunder: Ein Orca der dem Tod so nah stand, der gerettet wurde, eine neue Gruppe fand und schließlich Mutter eines wundervollen Kalbes in Menschenobhut geworden ist. Sehr oft, gehen große Erfolge mit Neid und Missgunst einher.

Tierrechtsindustrie will das Sagen über Morgan haben

Von Anfang an, hat die Tierrechtsindustrie und insbesondere die Free Morgan Foundation (FMF) Lügen über Morgan, ihre Familie und ihre Gesundheit verbreitet. Nun, da die Welt den Jahrestag von Morgans Rettung feiert und obwohl die FMF jedes einzelne Gerichtsverfahren gegen den Loro Parque verloren hat, hören die Lügen nicht auf. In diesem Artikel möchten wir die von der Free Morgan Foundation veröffentlichten Lügen und falsche Informationen enttarnen.

Diese Lügen folgen einer Strategie: die Tierrechtsindustrie möchte das Sagen über Morgan haben, weil sie eine eigene Orca Haltung plant. Diese mit einem Star wie Morgan zu eröffnen, würde es ihr ermöglichen Besucher und die Presse anzuziehen. Morgan wird von der Tierrechtsindustrie bereits missbraucht um Geld zu verdienen: durch Versprechen die nie gehalten werden und billiges Marketing, das nicht Morgan zu Gute kommt, sondern es ermöglicht von diesem fragwürdigen Aktivismus zu leben.

Lügen über ihr Hörvermögen

“Given a ‘clean bill of health’ by the veterinarian involved with capturing her in the Netherlands, she was not returned to the ocean, but she was shipped to Loro Parque where it was suddenly claimed that she had lost her hearing. How could such a thing have occurred? There is evidence from other cetaceans that have been shipped by plane that the drugs used can cause deafness.”

(Übersetzung: “Der an Morgans Fang in den Niederlanden beteiligte Tierarzt stellte eine Gesundheitsbescheinigung für sie aus, dennoch wurde sie nicht zurück ins Meer gebracht, sondern in den Loro Parque verfrachtet, wo es plötzlich hieß, sie hätte ihr Gehör verloren. Wie konnte so etwas passieren? Nachweise von Fällen anderer Meeressäuger, die per Flugzeug verfrachtet wurden, zeigen, dass die verwendeten Medikamente Taubheit verursachen können.”) – Das ist Fehlinformation.

Orca Morgan im Dolfinarium Harderwijk nach ihrer Rettung | Foto: Robin de Vries

In den Niederlanden wurde Morgans Gesundheit überwacht, das Tier wurde jedoch nicht trainiert. Die Pfleger hatten eine stark physische Beziehung zu ihr und sie konnte stets die gesamte Anlage überwachen. Diese bestand aus einem medizinischen Pool – der geeignet war als sie noch ein Jungtier war, nicht jedoch als erwachsener Orca. In dieser Umgebung konnte Morgan ihr fehlendes Hörvermögen leicht kompensieren.

Die Anlage im Loro Parque war jedoch viel größer und sobald die Trainer anfingen mit ihr zu arbeiten, merkten sie, dass etwas anders war als bei den anderen Orcas. Wenn Morgan etwas nicht sehen oder spüren konnte, dann reagierte sie nicht. Normalerweise reagieren Orcas auf Töne, Morgan hingegen nie. Der Loro Parque ist ein Zentrum für Forschung und Tierwohl, daher wollte man herausfinden was Morgan fehlte.

Zu der Zeit, war es nicht möglich einfach einen Hörtest bei einem Orca durchzuführen, denn es gab noch keinen. Der Loro Parque lud unabhängige und renommierte Experten ein, die Forschung zu dem Hörvermögen von Schwertwalen durchführen sollten, um Morgans Hörvermögen zu bestimmen. Diese Forschung ergab zwei Hörtests, die erwiesen, dass Morgan auf keinen der durch die Forscher erzeugten Laute reagierte. Sie waren die aller ersten Hörtests dieser Art, die an einem Orca durchgeführt wurden, und sie lehrten die wissenschaftliche Gemeinschaft eine Menge über das Hörvermögen von Orcas. Dies kann auch dem Schutze der Orcas in freier Wildbahn dienen.

Wie es scheint, war Morgans Gehör bereits zu dem Zeitpunkt beeinträchtigt, als sie gefunden wurde. Es wird angenommen, dass dies mit militärischen Versuchen im Zusammenhang steht, die kurz bevor sie gefunden wurde durchgeführt wurden. Das muss jedoch noch bestätigt werden. Die Pflege und Forschung an Morgan wurden vom Loro Parque finanziert. Nicht ein einziger Tierrechtler unterstützte die Forschung, die notwendig ist, um Morgans Fall zu verstehen, oder die Pflege, der es bedarf um sie richtig unterzubringen. Die Tierrechtler bevorzugten es Lügen zu verbreiten und Morgans Fall als Werbekampagne für ihr Geschäft zu missbrauchen.

Es ist wichtig sich zu vergegenwärtigen, was die Tierrechtler, und insbesondere die Free Morgan Foundation, am liebsten getan hätten, nämlich Morgan ohne weitere Forschung frei zu lassen. Das wäre ihr Todesurteil gewesen. Hinzu kommt, dass ihre Gruppe immer noch nicht gefunden wurde, sie jedoch zum Überleben eine bräuchte, da sie aus einer Population stammt, die gemeinschaftlich jagt. Hierdurch entsteht ein Folgeproblem: diese Jagdmethode erfordert ständige Kommunikation. Zu der Morgan jedoch außerstande ist, was warscheinlich der Grund dafür ist, dass sie von ihrer Gruppe verlassen wurde.

Lügen über die Einbeziehung

“Since her arrival at Loro Parque (in Spain), she has been bitten, bullied and according to Loro Parque ‘accidentally’ allowed to get pregnant, then when her deformed calf was born she was separated from her.”

(Übersetzung: “Seit ihrer Ankunft im Loro Parque (in Spanien), wurde sie gebissen, gemobbt und laut Loro Parque ‘versehentlich’ schwanger. Dann, als ihr missbildetes Kalb auf die Welt kam, wurde sie von ihm getrennt.”) – Auch das ist einfach falsch.

Als Morgan in den Loro Parque kam, wurde sie langsam in die Gruppe eingebracht. Damit einher ging auch die Frage der Gruppen-Hierarchie, was bei sozialen Tieren wie Orcas üblich ist. Es findet eine Art Kampf statt, bei dem es mal heftiger zugehen kann. Hierbei handelt es sich um ein natürliches Verhalten. Morgan wurde nicht gemobbt; sie musste einfach noch ihre Position in der Gruppe finden.

Selbstverständlich hat der Loro Parque zugelassen, dass Morgan sich mit anderen Orcas paart. Das ist Teil der normalen sozialen Interaktion von Orcas und anderen Delfinen. Wie es auch in Wildpopulationen geschieht, wurde sie schwanger. So ist das Leben – warum sollte der Loro Parque das verhindern? Es gibt keinen einzigen Grund, insbesondere nicht mit Hinblick auf das Tierwohl.

Wie viele andere erstmalige Mütter, hatte Morgan Probleme genug Milch für Ula zu produzieren. Diese war übrigens noch nie “missgebildet”. Komplikationen treten auch häufig auf, weshalb viele (erstmalige) Kälber in der Wildnis sterben. Die Experten im Loro Parque waren darauf jedoch vorbereitet, denn wenn man für ein (Orca) Baby sorgen muss, muss man auf alles gefasst sein. Mutter und Tochter wurden also getrennt, um Ulas Überleben zu sichern.

Seit über einem Jahr leben beide glücklich zusammen und genießen das Leben in Gemeinschaft mit anderen Orcas. Was hätte der Loro Parque tun sollen? Sie sterben lassen? Die Free Morgan Foundation hat ihren Anhängern mal wieder eine falsche Story erzählt.

Wem gehört Morgan?

“Loro Parque, Dolphinarium Harderwijk (who captured her) and SeaWorld (who claim to have owned her but who pawned her off to Loro Parque as soon as the ‘we don’t breed our orca’ pledge to the public was broken) are all complicit in the cover-up of her treatment and how her ‘ownership’ was shifted between these commercial facilities against EU law.”

(Übersetzung: “Loro Parque, Dolphinarium Harderwijk (die sie gefangen nahmen) und SeaWorld (die behaupteten, sie hätte ihnen gehört, sie jedoch an den Loro Parque verpfändet haben sobald das Versprechen an die Öffentlichkeit ‘wir züchten keine Orcas” gebrochen wurde) sind alle mitschuldig an der Vertuschung ihrer Behandlung und daran, dass “Eigentum” zwischen diesen drei kommerziellen Einrichtungen gegen EU-Recht verschoben wurde”) – Völlig falsch!

Morgan (rechts) mit Skyla & Kohana im Loro Parque | Foto: zoos.media

Zuallererst, hat sich Morgan niemals im Eigentum von SeaWorld befunden. Sie war bei SeaWorld verzeichnet, weil SeaWorld laufend Informationen über seine Orcas sammelt und Morgan mit Orcas aus SeaWorld zusammenleb-te. Deshalb tauchte Morgan auch in der Datensammlung auf, obwohl sie niemals SeaWorld gehörte. Als SeaWorld den Zuchtstopp einführte, der den Tieren dort langfristig schaden wird, musste das Unternehmen sich der Tatsache stellen, dass der Zuchtstopp gegen EU- Recht verstößt.

Die Lösung dieses Problems war, das Eigentum an den Tieren, die leihweise im Loro Parque waren, and den Loro Parque zu übertragen. Dies stellt einen großen Beitrag zum Artenschutz von Seiten SeaWorlds dar. Die Orca Gruppe im Loro Parque ist nämlich eine wichtige Säule eines Projektes, welches das Aussterben der Orcapopulation in der Straße von Gibraltar verhindern soll, sowie eines Projektes zur Erweiterung des makaronesischen Schutzgebietes für Meeressäuger – beides Projekte die von der Loro Parque Fundación geleitet werden.

Die Free Morgan Foundation lügt also wieder einmal ihr Publikum an.

Haben sie sich überhaupt jemals ihre tatsächliche Haltung angeschaut?

“To anyone who has a semblance of respect for wildlife, they would recognize that keeping any cetacean in a concrete tank, making any animal perform tricks for its food while loud music and dancing is performed as a background, that such methods are not a model for ‘rescue’.”

(Übersetzung: “Jeder, der auch nur den Anschein von Respekt vor der Tierwelt hat, würde erkennen, dass die Haltung eines Wales in einem Betontank, wo man ihn dazu bringt Kunststücke für sein Essen vorzuführen, während laute Musik im Hintergrund läuft, dass solche Methoden kein Modell für eine ‘Rettung’ sind”. – Das ist auf vielen Ebenen lächerlich.

Tatsächlich lebt Morgan in einer Tankanlage, gefüllt mit mehr als 22 Millionen Litern Wasser, das direkt aus dem Atlantischen Ozean stammt (aber selbstverständlich gefiltert wird, denn es wäre verboten die Tiere in Wasser leben zu lassen, das die aktuelle Qualität des Wassers im Ozean hat). Sie hat zudem stets die Wahl an Training, Vorführungen und Anderem teilzunehmen.

Seit Jahrzehnten weiß jeder erfahrene Trainer, der in einer zertifizierten und akkreditierten Enrichtung wie dem Loro Parque arbeitet, dass Nahrungsentzug einfach nicht funktioniert. Das war schon in den Sechtzigerjahren bekannt und nur schlechte Trainer arbeiteten damit. Die Methode der positiven Verstärkung beinhaltet keine Strafe wie Nahrungsentzug oder Vergleichbares. Die Musik ist zudem nicht laut und Tänze sind nicht Teil der Shows.

Die Tiere werden, um sie physisch und kognitiv zu fördern, jeden Tag fünf bis sechs Stunden trainiert. Das bleibt stets ein Angebot – keines der Tiere wird hierzu gezwungen. Die Tiere trainieren gern, also nehmen sie auch an dem Training teil. Dank der Wissenschaft wissen wir, dass Delfine und andere Wale Glückshormone während des Trainings ausstoßen.

Die Frage ist also: als die Free Morgan Foundation Spendengelder nutzte, um die Welt zu bereisen und die Orcas im Loro Parque zu beobachten – was hat sie da überhaupt getan? Es scheint, als hätte sie die Shows überhaupt nicht besucht, denn das Bild, das sie hervorruft, ist so komplett falsch, dass es sogar lächerlich erscheint. Die Experten im Loro Parque haben oft mit Ingrid Visser, Leiterin der Free Morgan Foundation, gesprochen und ihr die Wahrheit erklärt, Daten präsentiert und mehr. All diese Informationen wurden nie an ihre Anhänger weitergeleitet – aber warum? Nun, das scheint offensichtlich zu sein: die Fakten widerlegen das Narrativ dieser Organisation, die durch Lügen Geld von wohlwollenden Tierfreunden sammelt.

Die Idee eines “Seaside Sanctuary”

Orca Morgan im Loro Parque | Foto: zoos.media

Die Free Morgan Foundation würde Morgan und ihre Tochter Ula gerne der Gruppe entreißen und sie in ein sogenanntes “seaside sanctuary” stecken – welches jedoch noch nicht einmal existiert. Weltweit gibt es kein einziges “Sanctuary” für Orcas. Die Tierrechtsindustrie wollte ein solches bauen, scheint sich nun aber doch mehr für Belugas zu interessieren. Sie hat sogar einen Ort für ihr eigenes kleines “SeaWorld” gefunden, indem aber noch kein einziges Tier lebt.

Plangemäß würde es sich bei diesem “Sanctuary” um einen Haufen von Netzkäfigen handeln, welche die Tiere chemischer Verunreiningung und Lärmbelästigung durch den Schiffsverkehr aussetzten. Außerdem, sollen die Käfige in Gewässer gesetzt werden, die nicht gerade für ihre gute Qualität bekannt sind. Für Mutter und Tochter wäre es also eine enorme Verschlechterung. Einmal zuvor wurde ein ähnliches Projekt gebaut: für Keiko, der durch die Hände der Tierrechtler starb. Es handelte sich dabei um ein Becken, das die Größe eines Schaubeckens in SeaWorld hatte – also kleiner als Morgan und Ulas Habitat in Orca Ocean.

Darüber hinaus, ist es unklar, wie sie eine solche Haltung langfristig finanzieren wollen – das Geld um das “Sanctuary” zu bauen, haben sie bis heute nicht bekommen. Sie bräuchten Millionen Dollar für die Haltung der Tiere und dieses Geld haben sie einfach nicht. Während der Loro Parque Millionen in den Artenschutz investierte, verloren sie Millionen in Werbekampagnen, für ein Projekt das sie nicht verwirklichen können, und Schmierkampagnen, um das Sorgerecht für die Tiere zu bekommen.

Das “Beluga Sanctuary” von Merlin Entertainment ist in den letzten Monaten ständig gescheitert. Sie haben Keikos fragwürdige Haltung nachgebaut, um drei Belugas aus China unterzubringen. Einer der Beluga-Wale ist bereits gestorben. Die beiden Beluga-Weibchen befinden sich seit über einem Jahr in einer nur vorübergehenden Anlage. Nun wurde erneut das Versprechen erteilt, sie in die Netzkäfige zu bringen – wie bereits vor Monaten versprochen.

“Sanctuaries”, die von Tierrechtlern betrieben werden, funktionieren nicht – weder für Delfine und andere Wale, noch für Elefanten, Primaten und Großkatzen. Neulich erst, wurde ein stark beworbenes Sanctuary für Großkatzen durch die Serie “Tiger King” entlarvt und verschiedenen Sanctuaries für Elefanten und Primaten wurde eine schlechte Haltung vorgeworfen. Glücklicherweise, wird dies nicht Morgans Schicksal sein.

Morgans Zukunft

Morgan wurde von waren Helden des Tier- und Artenschutzes gerettet. Zuerst in Holland, dann auf Teneriffa. Ihre Anwesenheit hat bereits viel zur Forschung, Bildung und zum Artenschutz beigetragen. Der Loro Parque ist eine Botschaft für die Tiere und eines der Zentren, die nicht nur den Tieren in seiner Obhut eine Zukunft schenken, sondern Tieren in aller Welt.

Morgan wird ein wichtiger davon bleiben – genauso wie Ula und die anderen Mitglieder ihrer neuen Familie. Wenn die Free Morgan Foundation weiterhin Spendengelder vor Gericht verschwenden möchte, so wird sie erneut verlieren, denn die Lügen, welche die Organisation ständig teilt, wurden schon oft widerlegt. Das wird nichts ändern, denn Morgan geht es wunderbar und sie gedeiht prächtig. Millionen von Menschen werden das miterleben, sobald der Loro Parque wieder öffnet.

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