Farbenfrohe Krabbe | Foto: Mike's Birds, Lizenz: CC BY-SA 2.0

Jimmy’s Famous Seafood wehrt sich gegen PETA

Exklusiv für zoos.media – 04.09.2019. Autor: Philipp J. Kroiß

Nachdem PETA in den USA Jimmy’s Famous Seafood attackiert, erlebte die radikale Tierrechtsorganisation einen Gegenkampagne wie sie die Welt zuvor noch nie gesehen hatte.

Jimmy’s Famous Seafood wehrt sich gegen PETA

Wenn man von PETA attackiert wird, so denken offenbar viele, hilft es den Kopf in den Sand zu stecken und zu versuchen mit minimalem Auffand den Sturm über sich ergehen zu lassen. Dass die Strategie nicht funktioniert, haben schon einige gemerkt und handeln nun anders. Eine Kampagne wie sie das lokale Restaurant Jimmy’s Famos Seafood aber auf die Beine gestellt hat, ist weltweit einmalig – zumindest bisher. Der jüngste Höhepunkt der Kampagne ist ein Sketch, der Werbung für ein ganz besonderes Getränk macht:

PETAs Tränen

Das Restaurant hat den Kampf aufgenommen und ein Bier entwickelt: PETA’s Tears, zu deutsch: PETAs Tränen. Die Besucher sind davon ganz begeistert und twittern fleißig:


Aber nicht nur das. Es gibt immer wieder Seitenhiebe in Richtung PETA, wenn es etwa um Tierschutz geht. Hierbei geht es etwa um PETAs Umgang mit Katzen und Hunden:


Diese proaktive Gegenkampagne wird von den Followern gefeiert und macht Schlagzeilen – vor allem in den USA. Natürlich bewirbt das Restaurant das Bier auch – augenzwinkernd als vegane Alternative:


Mit Attacken von PETA geht man derweil recht gelassen um:


Die Kampagne hat sich für die Tierrechtsorganisation zu einer saftigen Niederlage entwickelt, während die Antwort-Kampagne des Restaurants voll ins Schwarze traf und es weit über die Grenzen des eigentlichen Einzugsbereich bekannt machte:


Damit hat das Restaurant der Welt etwas gezeigt: man kann solche Angriffe auch für sich nutzen. Allerdings nutzt dies das Restaurant nicht ausschließlich für sich, sondern klärt auch über die radikale Tierrechtsorganisation auf.


Wie auch immer man nun zum Verzehr von Meeresfrüchten stehen mag, diese Kampagne hat neue Maßstäbe gesetzt wie man mit populistischen NGOs umgehen kann. Der Familienbetrieb beweist Humor und auch Mut, der bei den Kunden zu Respekt geführt hat. Wer kannte vorher Jimmy’s Famous Seafood? Heute machen sie international Schlagzeilen – sogar Social-Media-Riesen wie Bored Panda berichten über diese “epische” Reaktion.

Ist das die Zukunft des Marketings?

Die Augen eines Lobster fotografiert in Batticaloa (Sri Lanka) | Foto: AntanO, Lizenz: CC BY-SA 4.0

Für einige Unternehmen wird es das tatsächlich sein, allerdings sicher auch nicht für jedes. Die Kampagne kann sich auf eine wachsende Community verlassen, die sie feiert und so das Restaurant bekannt macht. Viele Unternehmen investieren nicht in Community-Building und sie haben auch nicht die Authentizität, so eine Kampagne zu tragen. Das heißt nicht automatisch, dass die Unternehmen zuvor schlecht gearbeitet haben, sondern dass bestimmte Attitüden eben zu manchen Branchen weniger passen als zu einem Restaurant mit so eine Atmosphäre und Kundschaft. Lockere Sprüche und Satire kommen nicht immer gut an und sind manchmal sogar heikel, wenn sie nicht auf die richtige Zielgruppe treffen.

Was allerdings jedes attackierte Unternehmen leicht übernehmen kann, ist die Idee generell über PETA aufzuklären. Welchen Ton man dabei wählt, kann man anpassen, aber der Öffentlichkeit Fakten über PETA an die Hand zu geben, die ordentlich belegt sind und die Tierrechtsorganisation und ihre Agenda demaskieren, kann nie schaden, denn es gibt mehr als genug davon. Dass eine Kampagne so viral geht wie die von Jimmy’s Famous Seafood zeigt ja auch, dass die Öffentlichkeit dies durchaus goutiert, wenn es ordentlich präsentiert wird. Gegen den Populismus von PETA und anderen Tierrechtsorganisationen hilft letztendlich nur die Edukation, die Menschen erklärt, wofür diese radikale Organisation wirklich steht.

In solchen Kampagnen geht es darum, wer die Initiative besitzt. Die Kampagnen von PETA sind darauf ausgelegt, stehts die Oberhand zu haben, wird das aber gebrochen, geht die Kampagne schief und das anvisierte Opfer hat plötzlich die Initiative. Jimmy’s Famous Seafood hat genau das geschafft und nun nutzt die Kampagne vor allem dem Restaurant und all die Spendengelder, die PETA für die Kampagne verwendet hat, konnte nun der Gastronomiebetrieb für sich nutzen. Der Chef steckte nicht den Kopf in den Sand, um dann später als zahnloses Monster die Trümmer einzusammeln und zu versuchen sie wieder zusammen zu kitten, damit sich das richtige Bild ergibt. Wer nichts tut, kann auch nichts ändern und wer nicht wagt, wird auch nicht gewinnen. Für das Restaurant ist die Rechnung mehr als aufgegangen.

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