Der erste Hai, der auf den Kanaren je mit einem Sender ausgestattet wurde. | Foto: Filip Osaer - ElasmoCan

Sensation auf den Kanaren: erstmals Hai mit Satellitengerät versehen!

Exklusiv für zoos.media – 28.02.2018. Autor: Philipp J. Kroiß

Der erste Hai auf den Kanaren wurde mit einem Satellitengerät zu versehen – das gab es vorher noch nie dort! Das wurde dank der Loro Parque Fundación möglich.

Sensation auf den Kanaren: erstmals Hai mit Satelliten-Gerät versehen!

Hammerhai wird mit Sender versehen | Foto: Filip Osaer – ElasmoCan

Wale und Delfine zählen zu den berühmtesten Bewohner des Wasser, dass die Kanaren umgibt. Viel weniger bekannt sind die Haie die dort leben, obwohl sie nicht weniger beeindruckend sind.

Recht sehen wir einen wunderschönen Hammerhai, der, als erster Hai auf den Kanaren, mit einem Sender versehen wurde. Dank der Finanzierung durch die Stiftung Loro Parque Fundación, ist dies den  Wissenschaftlern der kanarischen Vereinigung zur Erforschung und zum Erhalt der Plattenkiemer (ElasmoCan), gelungen. So wird ermöglicht das Bewegungsprofil des Tieres zu erforschen. Das gelingt durch die gesammelten Daten bezüglich des Radius, der bevorzugte Tiefe und der bevorzugten Temperatur.

Um die kanarischen Inseln herum gibt es zwei Hammerhai-Arten: den Bogenstirn-Hammerhai oder Gekerbten Hammerhai (Sphyrna lewini) und den Glatten Hammerhai (Sphyrna zygaena). Ersterer ist wahrscheinlich die häufigste Hammerhai-Art küstennaher Regionen und ist nahezu weltweit in tropischen, subtropischen und gemäßigten Regionen verbreitet. Trotzdem ist die Art gefährdet und wird von der IUCN auch entsprechend gelistet. Der glatte Hammerhai ist eher in den gemäßigten Gewässern beheimatet und dringt sogar noch weiter nördlich vor. Er ist deutlich weniger bedroht, aber trotzdem auch als bedroht gelistet.

Wichtige Pionierarbeit – auch auf technischer Ebene

Der erste Hai, der auf den Kanaren je mit einem Sender ausgestattet wurde. | Foto: Filip Osaer – ElasmoCan

Obwohl es wenige Sichtungen gibt, sind diese Tiere recht leicht zu fangen und dadurch ist die Sterberate auch sehr hoch. Über Hammerhai weiß man noch recht wenig und deshalb ist die Grundlagenforschung sehr wichtig. Man muss die Arten erst grundsätzlich verstehen, um sie effektiv schützen zu können.

Dr. Filip Osaer (ElasmoCan), Leiter des Projekts, betont die Bedeutung dieser Initiative für das Archipel, die zudem modernste Technik nutzt, weshalb es sich auch auf dieser Ebene um Pionierarbeit handelt. Er erklärte dazu, dass der verwendete Gerätetyp ein PAT (Pop-up satellite Archival Tag) ist, der Informationen über Temperatur, Tiefe und Lichtintensität speichert.

Nach sechs Monaten wird sich dieses Gerät von dem Hai lösen und dann die gespeicherten Informationen via Satellit überträgt. Für die Person, die das dann schwimmende Gerät findet und an ElasmoCan zurückgibt, wurde eine Entschädigung vorbereitet.

Das Projekt ist ein gutes Beispiel wie moderne und somit entsprechend zeitgemäße Zoos aktiv den Schutz von Tieren in der Natur unterstützen. Hier wird zudem auch wichtige Grundlagenforschung ermöglicht, die es in Zukunft erlauben wird, mit mehr wissenschaftlichen Erkenntnissen Haie zu schützen.

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