Gepard im Rostocker Zoo | Foto: Marcus T. Jaschen, Lizenz: CC BY-SA 2.5

Verband: Zoos seit drei Jahren im Dauerkrisenmodus

Erschienen auf welt.de am 06.11.2022.

Bei der Tagung vom Landeszooverband Mecklenburg-Vorpommern in Rostock wurde deutlich, wie sehr, nach der Coronakrise nun die Energiekrise an den Zoos zehrt.

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Kommentar: Beide Krisen wurden in ihrem Ausmaß für die Wirtschaft von der Politik verursacht. Von den Maßnahmen während der Coronakrise, die in Deutschland auch teils bis heute durchgezogen werden, stellten sich viele als sinnlos und nicht wissenschaftlich fundiert heraus. Andere Länder gingen anders an die Problematik heran und nun stehen die zoologischen Institutionen dort auch besser da. Ebenso politisch verursacht sind die gestiegenen Preise für Energie.

Nun ist Politik von Menschen gemacht und Menschen machen Fehler – das ist aber gar nicht das Thema. Es ist genauso menschlich, dass man die Verantwortung für Fehler übernimmt. Da ist man dann in der Politik aber deutlich zögerlicher als beim Einschränken von individueller und unternehmerischer Freiheit. Hier liegt die eigentliche Problematik. Es werden keine echten Anstalten gemacht, diese begangenen Fehler, die so großen Schaden angerichtet haben, wieder gut zu machen oder sie überhaupt – in erster Linie – einzugestehen.

Das ist nicht mal speziell für Deutschland: andernorts fordert man eine Corona-Amnestie – ganz, als ginge es nur ums Vergessen. Neben den ideologischen Verfehlungen, die man diskutieren kann und muss, übersehen viele anscheinend immer noch den finanziellen Verlust durch verfehlte Politik. Es werden bisher keinerlei Anstalten gemacht, den angemessen auszugleichen. Die Bemühungen der Politik wirken vielmehr so, als wollte man auf eine handtellergroße Platzwunde, ein kleiner Pflästerchen kleben. Das geht auf Dauer nicht gut.

Es kann nicht so weitergehen, dass die Politik Fehler an Fehler reiht und denkt, mit ein bisschen ideologieverträumten Summen vom “Heile, heile Gänsje” wäre alles wieder gut. Es sind massive finanzielle Löcher geschlagen worden, die sich nicht von selber schließen lassen. Gleichzeitig aber leistet sich der Staat ein mindestens 777.000.000€ teuren Anbau für das Kanzleramt, während er noch darüber hinaus, die Bevölkerung, die das alles finanziert, offensichtlich von sich selbst betrunken zum Sparen auffordert. So kann es nicht weitergehen. Das gilt nicht nur im Hinblick auf Zoos und Aquarien.

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