Maisfeld | Foto: Alex Lomas, Lizenz: CC BY 2.0

“Wissen vor Acht” & die Wahrheit über Mais

Erschienen auf der Facebook-Seite von Ralf Pauelsen am 18.08.2022.

Als Antwort auf eine ARD-Berichterstattung durch “Wissen vor Acht” mit Eckart von Hirschhausen erklärt ein Bauer die tatsächliche Praxis des Mais-Anbaus.

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Hintergrund: Beim zur Schau getragenen Klima-Aktivismus des “Comedy-Doktors”, wie er im Video genannt wird, ist zu bedenken, dass er im März 2020 die Stiftung Gesunde Erde Gesunde Menschen gGmbH gegründet hat. Er ist auch deren geschäftsführender Gesellschafter. Im Transparenz-Bericht erläutert man zu den Angestellten beziehungsweise dem Team: “Das Team von GEGM umfasst derzeit eine hauptberufliche Vollzeitstelle, sechs Teilzeitstellen, zwei studienbegleitende Stellen, sowie eine Honorarkraft in Teilzeit.” Die neun Personen stellen sich dann an anderer Stelle vor.

Was genau mit dem Geld geschieht, bleibt eher im Dunkeln – zumindest ist dem Jahresabschluss nichts Konkretes zu entnehmen und dem dazugehörigen Tätigkeitsbericht kann man keine erhellenden Finanz-Angaben entlocken. Geschäftsführerin ist Kerstin Ursula Blum, die nach einem geistes- und kommunikationswissenschaftlichen Studium an der FU Berlin vorwiegend im gesundheitspolitischen Umfeld unterwegs war. Die Organisation ist auch im Lobbyregister zu finden.

Zusätzlich sind sie dort noch als Auftraggeber für die BrückenKöpfe GmbH gelistet. Auch dort ist Hirschhausen Gesellschafter. Auf der Webseite betont man, die Gesellschafter seien “keine klassischen Investoren oder Beiräte, sondern ein Team von Freunden, langjährigen Wegbegleitern und, so komisch es klingen mag, gleichdenkenden Querdenkern”. Hirschhausen scheint es also sehr gut zu verstehen, seinen Aktivismus auch monetarisieren zu können.

In der Sendung “Wissen vor Acht” hingegen erfährt man davon nicht wirklich etwas. Zur Wissensvermittlung gehört eigentlich eine gewisse Unabhängigkeit und auch ist es ein wesentlicher Unterschied, ob da gerade ein Journalist berichtet oder ein geschäftsführender Gesellschafter wohl einfach nur seine Stiftungsarbeit betreibt. Letztendlich sind nämlich genau solche Beiträge die Erfüllung des Stiftungszwecks. So eine kuriose Verquickung von privat(wirtschaftlich)en Interessen mit dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk ist durchaus hinterfragungswürdig – auch vor dem Hintergrund der aktuellen Skandale.

Gegen Aktivismus und der Verfolgung eigener Interessen ist per se nichts einzuwenden. Nur gerade der öffentlich-rechtliche Rundfunk hat in bestimmten Branchen massive Probleme, das auch für den unbedarften Zuschauer so kenntlich zu machen, dass es ohne zusätzliche Recherche klar wird. Das ist dann am Ende auch weniger ein Problem Hirschhausens als vielmehr eines des öffentlich-rechtlichen Rundfunks und letztendlich auch seiner Zuschauer.

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