Euroscheine und -münzen | Foto: Christoph Scholz, Lizenz: CC BY-SA 2.0

Wer finanziert die radikalen Klima-Aktivisten?

Exklusiv für zoos.media – 11.11.2022. Autor: Philipp J. Kroiß

“Wer soll das bezahlen?”, fragt man sich bei manchen Forderungen von radikalen Klima-Aktivisten. Viel spannender ist aber die Frage: “Wer hat die bezahlt?”

Wer finanziert radikale Klima-Aktivisten?

Wenn es um die eigene Finanzierung geht, geben sich Klima-Aktivisten meist verschlossen. Fest steht aber: solche großen Kampagnen kosten Geld. Das muss irgendwoher kommen, denn auch Aktivismus finanziert sich nicht aus Luft und Liebe. Leider gibt sich die Bewegung dabei sehr zugeknöpft – warum wird klar, wenn man tatsächlich mal dem Geld folgt.

Förderung der finanziellen Infrastruktur durch Habeck-Ministerium

Euroscheine | Foto: Berthgmn, Lizenz: CC BY-SA 4.0

Recherchen der Welt am Sonntag brachten Mitte des Jahres hervor, dass 156.420€ vom Ministerium über ein Innovationsprogramm beim Verein Elinor an. Der hat ein Projekt, das sich “Gruppenkonto” nennt. Dieses Projekt fördert das Wirtschaftsministerium unter Habeck. Die letzte Generation nutz dieses Gruppenkonto als Fundament der eigenen, finanziellen Infrastruktur.

Zuletzt hatte Minister Habeck sich allerdings nicht besonders amüsiert über die Entwicklung der Letzten Generation gezeigt: “Ich finde es nicht richtig, was an vielen Stellen hier gerade passiert“, erklärte er mit Blick auf die gerade vergangenen Aktionen. Transparenz und Selbstkritik in Bezug auf die Förderungen der finanziellen Infrastruktur der Gruppe gab es genau so wenig wie eine Absichtserklärung, diesen offensichtlichen Fehler nicht fortzusetzen.

Ein solches Gruppenkonto ermöglicht es, gemeinsam Geld außerhalb einer Rechtsform sammeln und verwalten. Dadurch können Zahlungsströme verschleiert werden und es besteht natürlich auch keine persönliche Verantwortung für das Geld. Das ist auch ein Grund, warum nur private oder juristische Personen ein Konto bei einer Bank eröffnen. Elinor umgeht das mit der elinor Treuhand e.V. und genau diesen Work-Around fördert das Ministerium.

Geld aus den USA

US-Dollars ins Händen | Foto: 401(K) 2012, Lizenz: CC BY-SA 2.0

Den Löwenanteil des Einkommens kommt aber – nach eigenen Angaben – vom Climate Emergency Fund (CEF). Die “Letzte Generation” ist somit eine der Organisationen, die der CEF von Kalifornien aus unterstützt. Die Organisation schmückt sich damit, den disruptiven, also zerstörerischen, Arm der globalen Klimabewegung zu fördern. Die Grantees lesen sich entsprechend wie das Who is Who der radikalen Klima-Aktivisten.

Die Geschäftsführerin des CEF ist Margaret Klein Salamon. Sie ist eine ausgebildete klinische Psychologin, die mit ihrem Papier “Leading the Public into Emergency Mode: A New Strategy for the Climate Movement” im Jahre 2016 so etwas wie die Grundlage für den Alarmismus legte, den Aktivisten bis heute bemühen. Fundiert ist er nicht, aber es basiert auf Emotionen, die Weltuntergangserzählungen seit jeher in Menschen triggern. Recht hat keine Erzählung je gehabt, aber eben teils radikale Anhänger gefunden.

Dollars dank Öl-Förderung

Borneo-Orang-Utan (Pongo pygmaeus) im Tanjung Puting National Park | Foto: Thomas Fuhrmann, Lizenz: CC BY-SA 4.0

Ironischerweise wird der CEF mit Öl betrieben – oder genauer gesagt wesentlich von den Öl-Millionen der Gründerin Aileen Getty. Sie ist eine Erbin des milliardenschweren Vermögens von Getty Oil, habe sich aber davon distanziert. Auch die Rockefeller-Familie findet sich unter den Unterstützern. Sie ist auch durch Öl zu Geld gekommen.

Sich scheinbar widersprechende Investitionen sind im Bereich von Öl-Konzernen nicht so selten, wie man vielleicht denkt. OLAM zum Beispiel kooperiert in Afrika mit NGOs, um die bedrohten Großprimaten dort zu schützen, fällt aber auch gleichzeitig Wälder und zerstört so die Lebensgrundlage der Tiere. In Asien sieht es nicht anders aus: nicht wenige Vereine zum Schutz der Orang-Utans erhalten Förderung durch Öl-Konzerne.

Das Kalkül dahinter ist klar, wenn man auf solche Projekte schaut: man kontrolliert die eigene Opposition. Das Hauptgeschäft beim Palmöl sind nicht die angeblich dadurch besonders streichzarten Brotaufstriche, sondern der Export für so genannte Bio-Kraftstoffe. Da sind dem Ölkonzern also die NGOs eigentlich ganz lieb, die sich auf ein verzichtbares Geschäftssegment einschießen und mit denen man auch noch etwas Greenwashing fürs Hauptgeschäft betreiben kann.

Jahrhunderte alte Masche

Bricht man diese ganze Bewegung herunter auf ihren ideologischen Ursprung, also das Papier von Klein Salomon, so erschließt sich die Methodik schnell. Das Anliegen ist, die Öffentlichkeit in einen möglichst dauerhaft bestehenden Notfallmodus zu bringen. Diese Methodik ist nicht neu, sondern eine Konstante in der Tradition der Weltuntergangserzählungen. Was Klein Salomon in ihrer Schrift weniger prominent erwähnt, ist, dass Menschen in diesem Notfallmodus lenkbar sind. Darin liegt auch der Erfolg der Taktik.

Ein klassisches Beispiel ist die Erfindung von der Hölle oder Ähnlichem: die Vorstellung der Hölle, die von Kirchen ja auch sehr plastisch propagiert wurde, bringt Menschen in einen Notfallmodus. Sie setzen nun alles daran, dieses drohende Unheil abzuwenden. Wer zu viel gesündigt hatte, der sollte in die Hölle kommen, es sei denn er kauft brav die Ablassbriefe, die ihn von den in den Hölle zu erwartenden Strafen bewahren sollen.

Diese Masche funktioniert bis heute, nur kommt sie in anderen Kleidern daher. Der böse fliegende, ölverbrauchende und fleischfressende Sünder kann sich heute durch den Erwerb von Kompensationen einen guten ökologischen Fußabdruck zusammenkaufen. Einer der Anbieter ist zum Beispiel Plant for the Planet – eng verbunden mit Fridays for Future und weiteren Aktivisten.

Plant for the Planet: Der Märchenwald

Der ausgedachte Weltuntergang

Eisbären auf der Guillemot Insel (Ukkusiksalik National Park, Nunavut, Canada) | Foto: Ansgar Walk, Lizenz: CC BY-SA 2.5

Letztendlich ist die nahende Apokalypse durch Klima-Erwärmung, die Akteure der Bewegung immer wieder mit Hinweis auf “die Wissenschaft” herbeifantasiert, genau so ausgedacht, wie es ihre Vorgänger waren. Als vor 6.000 Jahren die Arktis periodisch eisfrei war hat es die aktuell auf der erste Lebenden sieben Millionen Menschen, die um diese Zeit wohl das Rad erfanden, auch nicht ins Verderben gestürzt – genau so wenig wie die Eisbären übrigens. Vor rund 6 Millionen Jahren, als die Entwicklung des Menschen begann, war die Arktis im Sommer eisfrei.

Trotzdem ist die eisfreie Arktis bis heute einer der anvisierten, angeblich irreversiblen Kipppunkte, die propagiert werden. 80% der Erdgeschichte waren die Pole eisfrei. Als entsprechend unseriös kann man “die Wissenschaft” und die Kipppunkt-Theorien einschätzen. Das heißt aber im Umkehrschluss eben nicht, dass man die aktuelle Biodiversitätskrise nicht ernst nehmen sollte. Lebensräume müssen geschützt werden und bedrohte Arten erhalten.

Erfolge statt Panik

Der Schwarzfußiltis (Mustela nigripes) wurde auch durch die Arbeit von Zoos vor dem Aussterben gerettet. | Foto: Kimberly Fraser / USFWS Mountain-Prairie, Lizenz: CC BY 2.0

Es braucht also gar keine Weltuntergangserzählungen und niemand muss Panik haben, die letzte Generation zu sein. Einen nahenden Weltuntergang gibt es nicht. Dennoch müssen Lebensräume, die bedroht sind, erhalten bleiben. Das geschieht aber eben nicht, indem man sich zum Spielball von Öl-Millionären macht, sondern, in dem man aktiv an seriösen Projekten arbeitet. Dadurch kann man nämlich mit Erfolgen glänzen statt sich irgendwelcher Ammen-Märchen zu bedienen.

Nie war es einfacher Teil von wirksamem Natur- und Artenschutz zu werden. Daher braucht es motivierte Menschen und wer sie in eine Art Dauernotfallmodus führen will, will ihnen nichts Gutes. Zoos und Aquarien machen vor, wie man aktiv Gutes bewirken kann, Bildung und Forschung vorantreibt und Arten rettet. Das ist der Spirit, den es braucht, um eine Zukunft zu gestalten. Die bereits dadurch ermöglichten Erfolgsgeschichten belegen das.

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