Delfinkalb Debbie im Zoo Duisburg putzmunter | Foto: zoos.media

Wie funktionieren die Zuchtprogramme?

Die Zucht bedrohter Arten gehört heute zu den wichtigsten Aufgaben Zoologischer Gärten. Dafür haben sie sich weltweit vernetzt.Zooorganisationen führen Datenbanken über die Bestände und die Genetik der Tiere. Mit dem International Species Information System (ISIS) [heute: Species360] koordinieren Zoos weltweit ihre Zuchtbemühungen, so dass sich Inzucht weitgehend vermeiden lässt.

Zusätzlich gibt es koordinierte Artenschutzprogramme der Zoos in verschiedenen Weltregionen, beispielsweise das Erhaltungszuchtprogramm (EEP) des europäischen Zooverbandes EAZA. Darin ist für jede Tierart ein Zoo verantwortlich und führt deren Zuchtbuch, so dass sich Vorfahren, Nachkommen und deren Aufenthaltsort genau bestimmen lassen.

Manchmal müssen auch Tiere sterben

Durch dieses System lässt sich die notwendige genetische Vielfalt sicherstellen. Leider kommt es dadurch auch zu Fällen, in denen Tiere getötet werden, wie sie nicht für die Zucht geeignet sind. Im Jahr 2014 kam es darüber zu heftigen öffentlichen Kontroversen, als bekannt wurde, dass im Zoo Kopenhagen eine für die Weiterzucht nicht geeignete Giraffe getötet und obendrein vor Publikum seziert worden war. Der Jungbulle konnte nicht mehr mit seinem Vater gemeinsam in einem Gehege leben, da dieser ihn attackierte. Als Zuchttier war er nicht geeignet, da er mit zu vielen anderen Zoo-Giraffen verwandt war. Das Töten von solchen zur Erhaltungszucht nicht geeigneten Tieren erscheint grausam. Es ist jedoch ein übliches Verfahren, um Inzucht zu vermeiden und den anderen Tieren möglichst gute Haltungsbedingungen  zu ermöglichen.

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