Bengaltiger-Dame Belle in Melodys Kinderparadies | Foto: zoos.media

Melodys Kinderparadies in Grevenbroich: Fragwürdiges Tierheim & grüne Blamage

Exklusiv für zoos.media – 01.10.2025. Autor: Philipp J. Kroiß

Das erfolgreiche Gastspiel von Melodys Kinderparadies rief auch Interessengruppen auf den Plan, die den mobilen Zoo schlechtreden wollten. Diese scheiterten.

Weißer Tiger in Melodys Kinderparadies | Foto: zoos.media

Melodys Kinderparadies in Grevenbroich: Fragwürdiges Tierheim & grüne Blamage

Yasemin Kamisli berichtete für die Rheinische Post (RP) über angebliche Kritik an einemtourendem Streichelzoo mit Tigern“. Gemeint war damit Melodys Kinderparadies. Sie behauptet: „Tierschützer und Politiker äußern vermehrt Kritik an Haltung, Käfigen und dem ständigen Präsentieren der Tiere.“ Das ist natürlich vielfach falsch. Das wird sich im Laufe des folgenden Artikels zeigen.

Tierheim ohne Ahnung?

Zitiert wird ein Betreiber des Tierheims in „Oekhoven“. Gemeint ist wahrscheinlich Oekoven, ein von etwa 800 Menschen bewohnter Ortsteil der Gemeinde Rommerskirchen. Er spricht von „mobilen Käfige[n]“ und fragt sich, ob diese „ein Tier von 400 bis 500 Kilo Gewicht wirklich sichern könnten.“ Fakt ist, dass sie das gar nicht müssen. Gemeint sind kontextuell wohl die Bengal-Tiger. Bei dieser Art wiegen Männchen rund 180-300 Kilogramm, Weibchen rund 100-180 Kilogramm.

Tierschutz kommt von Tierkenntnis. Im Tierheim weiß man offenbar nicht mal wie viel ein Bengal-Tiger wiegt. Aus dieser Unkenntnis wird ein Scheinargument konstruiert, um Unsicherheit zu schüren. Natürlich wird jede Umfriedung einer Tiger-Installation vorher entsprechend überprüft. Das ist auch bekannt. Wäre da also irgendwas unsicher, dürfte Melodys Kinderparadies gar nicht öffnen.

Dann bezieht man sich seitens des Tierheims Oekoven auch noch auf die lächerlichen und widerlegten Vorwürfen seitens des Tierheims in Düren. All das lässt die Rheinische Post völlig unkommentiert stehen. Für den informierten Leser ist damit natürlich das Tierheim in Oekoven sehr lächerlich gemacht. Der uninformierte Leser allerdings hält diese hanebüchene Argumentationskette vielleicht für zutreffend. Mit „Kritik“ hat die Äußerung seitens des Tierheims allerdings in beiden Fällen nichts zu tun. Es ist eine Bankrotterklärung.

Grüne Attacke?

Dr. Dörnath beim Abhören von Robano Küblers Tigerin Lucky in Melodys Kinderparadies | Foto: zoos.media

Wer denkt aber, dass nun schon das Ende der Fahnenstange erreicht worden wäre, irrt. Grünen-Politiker Peter Gehrmann fragte laut Rheinischer Post bei der Stadt nach, warum man dem Betrieb denn Fläche zur Verfügung stellte. Die Stadt war allerdings gar nicht Vermieter der Fläche. Das könnte man als peinlichen Vorgang bezeichnen. Trotzdem poltert er in der RP, das Gastspiel wäre ja eine „Riesensauerei“. Man könne nur die Bevölkerung bitten nicht hinzugehen.

Offenbar hat die Bevölkerung diese Bitte ignoriert. So konnten sich die zahlreichen Besucher live überzeugen wie falsch die Grünen und das Tierheim lagen. Dem seriösen Tierschutz wurde durch ein solches Vorgehen aus der Politik und vom Tierheim natürlich ein Bärendienst erwiesen. Das geschah aber leider auch durch die Berichterstattung der Rheinischen Post. Solche Vorstöße mit „Tierschutz“ in Verbindung zu bringen oder gar als „Kritik“ zu nobilitieren, ist schädlich.

Ebenfalls könnte man diese Vorstöße der Grünen und des Tierheims durchaus als Blutgrätsche gegenüber den zuständigen Ämtern verstehen. Melodys Kinderparadies gehört zu den am meisten überprüften Tierhaltungsbetrieben in ganz Deutschland. Das Tierwohl ist unter ständigen Monitoring. Das passiert in dem Betrieb selbst, aber eben auch durch zuständige Ämter. Zu behaupten, da wäre irgendwas nicht in Ordnung, bedeutet im Umkehrschluss etwa den Ämtern vorzuwerfen, ihre Arbeit nicht richtig zu machen.

Weniger Spenden für Tierheime

Euroscheine | Foto: Berthgmn, Lizenz: CC BY-SA 4.0

Auf seiner Webseite bittet das Tierheim um Spenden und Tiervermittlung. Es steht zu hoffen, dass es sich zumindest bei Stubentigern besser auskennt als bei echten Tigern. Wenig überraschend ist das Tierheim auch über den tragenden Verein Mitglied im Deutschen Tierschutzbund (DTB). Noch im Januar schlug dieser theatralisch Alarm: Weniger Menschen seien bereit Geld für Tierheime zu spenden. Wen wundert das wirklich bei solchen öffentlichen Äußerungen gegen seriöse Tierhalter? Da kann doch niemand ernsthaft überrascht sein.

Der Name des Deutschen Tierschutzbundes wird aber mehr und mehr zum Etikettenschwindel. Offenbar marschiert der Verein lieber an der Seite der Tierrechtsindustrie und macht sich zum Kollaborateur einer Ideologie, deren Ziel es ist, jede Form der Tierhaltung abzuschaffen. So arbeitet man eher mit PETA zusammen als mit seriösen Tierhaltern. PETA betreibt ein „Tierheim“, in dem über 50.000 Tiere getötet wurden – auch gesunde und vermittelbare – und hetzt gegen Tierheime in den USA, die ähnlich verfahren wie die deutschen Tierheime.

Nach dieser Blamage des Tierheims Oekoven: Woher soll da noch Vertrauen kommen? Vertrauen für Spenden? Vertrauen, dass bei der Übernahme von Tieren alles richtig läuft? Das Gewicht von Bengal-Tigern nur zu recherchieren, dauert Sekunden. Echte Experten wissen das auswendig. Seriöse Tierschützer hätten es besser gewusst. Sie stehen Seite an Seiten mit den seriösen Zoos – ob mobil oder nicht. Das wissen auch Spender in spe. Natürlich wollen die dann an solche Tierheime nicht mehr spenden und das ist auch nicht verwerflich oder verwunderlich.

Was bleibt?

Trampeltiere mit Nachwuchs in Melodys Kinderparadies | Foto: zoos.media

So stehen am Ende des Gastspiels zwei peinliche Versuche eines Störfeuers, eine defizitäre Berichterstattung der Rheinischen Post, aber nichtsdestotrotz auch tausende glänzende Kinderaugen und begeisterte Erwachsene bei Melodys Kinderparadies. Das ist auch, was bleiben wird. Natürlich wurden die Tiere auch nicht ständig präsentiert, wie behauptet wurde. So gibt es natürlich Öffnungszeiten und die Tiere können sich auch den Besuchern entziehen, wenn sie das wollen.

Melodys Kinderparadies ist eine transparente Tierhaltung. Die Besucher können alles sehen, nachfragen und auch nachvollziehen. Daher sehen die Menschen wie es wirklich ist. Sie können erleben wie falsch Unkenrufe von fragwürdigen Tierheimen und der Politik sind. Melodys Kinderparadies widerlegt vor aller Augen jeden Zweifel am Wohlergehen der Tiere. Solche Fakten sollte man auch akzeptieren können.

So wird es spannend, wer sich noch alles blamieren will mit hanebüchenen Anschuldigungen und Vorstößen, die sich dann alle in Sekunden widerlegen lassen werden. Zum Glück aber lassen sich davon weder Melodys Kinderparadies noch die Besucher beirren. Warum auch? Sie sehen ja, dass es den Tieren gut geht. Das unmittelbare Mensch-Tier-Erlebnis, das Besucher vor Ort haben können, ist ein wichtiger Gegenpol in einer Welt, die sich immer mehr der Natur entfremdet. Das zeigt sich nicht nur darin, dass manche nicht mal mehr das Gewicht eines Tigers kennen.

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