Sonnenblume in Sri Lanka | Foto: Hemaka Pathiranage, Lizenz: CC BY-SA 4.0

Aktivisten an der Macht

Erschienen auf salonkolumnisten.com am 08.02.2022. | Von: Ludger Wess

Sind Aktivisten vielleicht die besseren Politiker? In Sri Lanka sieht man diese Idee gerade krachen scheitern: eine Ikone der Agrarwende steuert den Agrarsektor vor die Wand.

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Kommentar: Teilweise muss man heutzutage oft NGOs mit “Near Governmental Organisations” auflösen, statt ihrer eigentlichen Bedeutung. Das ist keine begrüßenswerte Entwicklung. Wenn regierungskonforme NGO-Funktionäre an jeder demokratischen Legitimation vorbei plötzlich entscheidende politische Funktionen übernehmen, ist das eine Entwicklung, die einem demokratischen System nicht zuträglich sind. Das ist auch keine Haltung, die von Positionen abhängig sein kann, sondern muss generell gelten, ob man nun gerade Profiteur ist oder nicht. Allerdings versucht auch die in Deutschland regierende Ampel die Grenzen zwischen GO und NGO immer mehr zu verwischen und die Berufung von Jennifer Morgan von Greenpeace ist davon ein Symptom, das jüngst eine breite öffentliche Rezeption erfahren hat. Es reiht sich ein in einer Partei-Geschichte, in der die Grünen sich Vorfeld-Organisationen herangezüchtet haben, die nun, wenn sie weiter brav sind, ein kleines Stückchen vom Kuchen abbekommen.

Der Artikel oben, der auch vor dem Hintergrund solcher Berufungen und Verflechtungen erschienen ist, zeigt die Konsequenz solcher fragwürdigen Regierungen sehr deutlich auf. Daher muss auch sehr klar politisches und unpolitisches Engagement getrennt werden. Dort, wo es – ganz natürlicher- und notwendigerweise – Berührungspunkte gibt, müssen sie transparent sein. Genauso wie es ein Geschmäckle hat, wenn ein Politiker mit nichts dir nichts in die Wirtschaft wechselt, zu der er vorher als Politiker hätte professionelle Distanz halten sollen, ist es andersrum ähnlich. Natürlich hat Greenpeace massive – nicht nur ideologische, sondern auch wirtschaftliche – Eigeninteressen. Sie beeinflussen ja auch nicht aus Nächstenliebe seit Jahren die Politik zu einer Wende hin zu einem System, mit dem sie mehr Geld verdienen wollen.

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