Langschwanz-Chinchilla (Chinchilla lanigera) im Breslauer Zoo | Foto: Guérin Nicolas, Lizenz: CC-BY-SA-3.0

Chinchillas in Gefahr

Exklusiv für zoos.media – 13.06.2018. Autor: Philipp J. Kroiß

Als Haustiere kennt sie jeder, aber als Wildtiere sind Chinchillas leider bedroht. Unterstützt von modernen Zoos will das Projekt “Save the Wild Chinchillas” die Tiere retten.

Chinchillas in Gefahr

Amy Deane liegen ganz besondere Kleinsäuger am Herzen: die Chinchillas. Viele kennen sie nur als Haustiere, aber die wilden Verwandten der possierlichen Fellträger sind bedroht. Ihr Lebensraum wird mehr und mehr zerstört und zudem wurden die wundervollen Tiere massiv bejagt wegen ihren besonderen Pelzes bejagt.

Die halbe Wildpopulation lebt in umzäunten Reservaten und die übrigen leben auf ungeschütztem Privatland. Insgesamt geht Amy Deane von weniger als 5.000 wildlebenden Chinchillas aus. Die Jagd ist heute verboten, aber die Zerstörung des Lebensraumes setzt sich weiter fort. Die Artenschützerin möchte diese herrlichen Tiere vor dem Aussterben bewahren und kämpft für deren Überleben.

Auf Facebook haben wir zu dem Projekt ein Video veröffentlicht:

Hilfe für Chinchillas

Die Lebensraumzerstörung sorgt dafür, dass der Lebensraum fragmentiert wird. Ein genetischer Austausch zwischen den Populationen findet nicht mehr statt und sie verinseln. Dieses klassische Problem, das viele Arten haben, betrifft auch die Chinchillas. Ziel ist es deshalb die Barrieren zwischen den Populationen für die Chinchillas überwindbar zu machen.

Zentral ist dabei die Renaturierung von zerstörten Flächen und die Ausweitung von Schutzgebieten – nur dann kann man die Chinchilla-Arten retten. Zudem profitieren davon dann auch nicht nur die Chinchillas, sondern das ganze Ökosystem, das sie bewohnen und das viele Arten umfasst.

Save the Wild Chinchillas, Inc. setzt sich für das Überleben der Chinchillas ein und ist eine gemeinnützige Organisation. Das Projekt basiert auf drei Säulen:

  1. Edukation: Save the Wild Chinchillas klärt Menschen über die Situation der Tiere auf und macht sie so auf die Situation der Tiere aufmerksam. Damit wollen sie die Bevölkerung motivieren den Schutz zu unterstützen.
  2. Schutzgebiete: Das Einrichten und erweitern von Schutzgebieten ist zentral, um das Überleben der Tiere zu sichern. Hierfür sammelt Save the Wild Chinchillas Geld, um das zu ermöglichen und die zerstören Gebiete auch wieder lebenswert zu machen.
  3. Forschung: Die Basis jedes erfolgreichen Schutzprojektes ist die Forschung. Man muss die Tiere und ihre Gewohnheiten sehr gut kennen, um sie bestmöglich schützen zu können.

Dieses Konzept ist bereits sehr erfolgreich und hat schon vielen Chinchillas einen sicheren Lebensraum geschenkt, aber das muss natürlich weiter fortgesetzt werden und genau daran arbeitet Amy Deane Tag für Tag.

Moderne Zoos und Aquarien fördern das Projekt

Natürlich helfen auch moderne Zoos und Aquarien diesem seriösen Projekt zum Schutz der Chinchillas. So gehören zum Beispiel der Tulsa Zoo, der Minnesota Zoo und weitere zoologische Einrichtungen zu den Unterstützern. Auch mit Zoos verbundene Projekte helfen mit, die Chinchillas zu retten – wie etwa die American Association of Zookeepers.

Eine besondere Rolle, auch im obigen Video, nimmt die Zoologische Gesellschaft für Arten- und Populationsschutz (ZGAP) ein. Sie unterstützt das Projekt seit Jahren und schon mehrere tausend Euro konnten so in die Unterstützung des Projekts fließen.

Das zeigt einmal mehr wie wichtig auch moderne Zoos und Aquarien sind, die sich so aktiv in den Schutz der wilden Chinchillas einbringen können. So umfassende und erfolgreiche Projekte wie Save the Wild Chinchillas sind wichtig, um das Aussterben nicht nur ganzer Arten, sondern auch von Ökosystemen zu verhindern.

Diesen Beitrag teilen