Exklusiv für zoos.media – 26.10.2017. Autor: Philipp J. Kroiß
CITES-Generalsekretär John Scanlon richtete auf der Tagung der WAZA sein Wort an die führenden Zoos in Aquarien – vor ihm tat dies noch nie ein Generalsekretär von CITES.
CITES-Generalsekretär spricht die führenden Zoos und Aquarien an
In einer Grundsatzrede bei der 72. Jahreskonferenz der World Association of Zoos und Aquarien (WAZA) in Berlin rief der CITES-Generalsekretär John Scanlon die führenden Zoos und Aquarien der Welt dazu auf, eine führende Rolle im Kampf gegen den illegalen Handel mit Wildtieren zu spielen.
Außerdem müssten Zoos sich generell mehr einbringen: “Zoos und Aquarien haben viel zu bieten, wenn wir die ikonischen Tier- und Pflanzenwelt der Erde schützen wollen, aber Sie müssen die Stimme erheben”, sagte Scanlon und appellierte an die versammelten Zoodirektoren: “Wenn Sie Ihr Fachwissen und Ihr globales Netzwerk nicht einsetzen, dann wird jemand anderes wichtige Entscheidungen für Sie treffen.”
Diese Worte könnte man durchaus in Bezug auf die wachsende Problematik immer stärker werdender Lobbyisten der Tierrechtsindustrie sehen, die zum Beispiel in Frankreich oder bei SeaWorld schlechte Entscheidungen erzwungen haben, die die Artenschutz-Akteure schwächten und die Haltung der Tiere verschlechterte. Viele, besonders nicht betroffene, Zoodirektoren und Verbände schwiegen nach diesen Entscheidungen und verharrten im Nichtstun, statt frühzeitig zu unterstützen oder bei der Revision der Entscheidungen zu helfen.
Auch andere Zoos im Auge haben
Ebenso sollte die WAZA die Einrichtungen in der zoologischen Gemeinschaft zu überwachen, die noch nicht den Standards entsprächen und er fragte: “Können Sie Zoos beeinflussen, die keine WAZA-Mitglieder sind?” Vertiefend fragte er, ob die WAZA als Branchenverband gegen die schwarzen Schafe der zoologischen Gemeinschaft vorgehen könne, um sie zu schließen und die Tiere in neue Zuhause zu vermitteln.
Die WAZA-Präsidentin Jenny Gray antwortete: “Wir sind uns bewusst, dass wir im Kampf gegen den illegalen Handel mit Wildtieren eine zentrale Rolle spielen können – wir haben keine andere Wahl: Wir müssen es tun, denn unser Fachwissen ist heute wichtiger denn je. Es ist unsere Pflicht aufzustehen und sicherzustellen, dass die WAZA-Gemeinschaft alles tut, um diesen Kampf zu gewinnen. “