Nasenbärnachwuchs im Zoo Duisburg (2013). | Foto: zoos.media

Dr. Renate Sommer für Zoo-Ausnahme

Exklusiv für zoos.media – 18.03.2017. Autor: Philipp J. Kroiß

Unser Autor berichtet über die Einladung von Dr. Renate Sommer zum Dialog über die Invasivarten-Richtline der EU im Tierpark + Fossilium Bochum.

Dr. Renate Sommer setzt sich für Zoo-Ausnahme im Bereich der Invasivarten ein

Der Bochumer Zoodirektor Ralf Slabik hat die EU-Politikerin Dr. Renate Sommer in das Tierpark + Fossilium Bochum eingeladen, um mit ihr über Invasivarten zu sprechen. Dabei ging es um die EU-Verordnung 1143/2014, über die auch wir schon berichtet haben. Durch diese Verordnung wir die wichtige Arbeit von Zoos aktiv behindert und sie birgt sogar Lebensgefahr für Zootiere. Aus diesem Grund ist es von äußerster und dringlichster Wichtigkeit, dass die Richtlinie überarbeitet wird, um sinnloses Leid und unnötigen Tod von Tieren zu verhindern.

Haltung in Zoos ist wichtig

Dr. Sommer stellt klar: “Wir wollen, dass Zoos auch in Zukunft Tiere halten dürfen, die auf der Liste stehen. Dazu gehört auch die Erhaltungszucht, unabhängig vom Schutzstatus dieser Arten. Das heißt, auch wenn die betreffende Art – wie der Südamerikanische Nasenbär – in ihrem natürlichen Verbreitungsgebiet nicht gefährdet ist, muss eine Bestandssicherung der Tiergruppe im Rahmen der biologischen Vielfalt im Zoo gewährleistet sein.”

Sie erklärt: “Der europäische Gesetzgeber hat den EU-Mitgliedstaaten bei der „Aliens-Verordnung“ die Möglichkeit eingeräumt, Ausnahmegenehmigungen für Zoos zu erteilen.” Deshalb sieht sie den Bundestag in der Pflicht: “Es ist jetzt Aufgabe des Bundestages, in dieser Richtung tätig zu werden.”

Schritt in die richtige Richtung

Die Einladung der Politikerin und deren Erläuterungen zu diesem Thema waren ein Schritt in die richtige Richtung. Letztendlich kostet aber dieses Kompetenzgerangel der Politiker von verschiedenen Ebenen, wer denn jetzt zuständig sei, nur Zeit. Das haben wir auch schon im Fall der Leipziger Muntjaks erlebt und bevor irgendwas geregelt war, waren die Tiere schwanger.

Seit mehr als zwei Jahren sorgt nun diese Verordnung dafür, dass Zoos zwischen den Fronten stehen und die Verantwortung von Politikern hin und her geschoben wird, weil man in Brüssel vergessen hat einen Teilsatz hinzuzufügen, dass Einrichtungen gemäß der EU-Zoodirektive von den Bestimmungen ausgenommen sind. Ständig erlebt man, wie in diesem Fall jeder andere Verantwortliche in der Pflicht sieht zu handeln.

Im Interesse der Tiere ist zu hoffen, dass es so schnell wie möglich diese Ausnahme für Zoos gibt. Das Engagement von Frau Dr. Sommer und dem Tierpark + Fossilium Bochum in diesem Fall ist natürlich enorm richtig, wichtig und notwendig.

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