Elefant im Auckland Zoo (2009) | Foto: 111 Emergency, Lizenz: CC BY 2.0

Elefant Anjalee aus dem Auckland Zoo im Taronga Zoo angekommen

Erschienen auf stuff.co.nz am 09.03.2022. | Von: Shea Turner

Anjalee ist die vorletzte Elefantin Neuseelands – um ihr ein artgemäßes Familienleben zu ermöglichen, führt ihr Weg nun nach Australien in den Taronga Zoo.

» zum ganzen Artikel

Anmerkung: Neuseelands Zoologische Gärten stellen immer mehr auf einheimische Tiere um und entwickeln sich eher hin zu einer Art Äquivalent zu dem, was man in Deutschland oder Österreich als Wildpark bezeichnet. Daraus entstehen international durchaus auch Probleme, denn das Land verschließt sich so immer mehr dem Import, aber auch Export von Tieren. Der Sinn von Ex-Situ-Populationsaufbau ist unter anderem auch, die Art möglichst weit zu verteilen. Warum ist das wichtig für den Natur- und Artenschutz? Bei regionalen Ereignissen, wie etwa Krieg oder sonstige Katastrophen, hat man dann wo ganz wo anders noch Tiere, die nicht von diesen regionalen Ereignissen betroffen ist. Globale Verbreitung durch ein Artenschutz-Netzwerk, wie etwa ein Erhaltungszuchtprojekt bedeutet also Sicherheit für Populationen bedrohter Tiere.

Wenn sich nun ein Land oder auch nur eine Region dem entzieht und die “eigenen” Tiere lieber bei sich und von außen sonst auch keine anderen Tiere haben möchte, bedeutet das eine Schwächung für den Schutz der betroffenen Arten. Das zeigt auch, dass dieses Konzept, das auch hierzulande diskutiert wird, dass Zoos und Aquarien sich mehr einheimischen Arten zuwenden sollten, zu kurz gedacht ist. Während allerdings hier dieses Konzept eher aus Richtung von Tierrechtlern diskutiert wird, sind es in Neuseeland eher die echten Gäste, die sich so einen Schwerpunkt wünschen. Zudem, und auch das muss man sehen, gibt es in Neuseeland auch sehr viele bedrohte, endemische Arten, die dringend Hilfe benötigen und die liegen einem als Neuseeländer auch durchaus näher als Arten aus der Ferne.

In Europa zum Beispiel sieht man diese Denkweise bei den Gästen Zoologischer Gärten nicht in dieser Form. Hierzulande lassen sich die Zoobesucher gerne – etwa in speziellen Häusern oder Themenbereich – in fremde Lebensräume entführen. Die Immersion in andere Welten ist hier nicht nur gefragt, sondern motiviert Menschen auch zu mehr Natur- und Artenschutz. Sowas zeigt auch, dass Zoologische Gärten kulturelle Einrichtungen sind, die auch durch diese Kultur geprägt werden. Deshalb ist es wichtig, dass man Menschen auch die Prinzipien erfolgreicher Natur- und Artenschutzarbeit immer näher wieder näher bringt, um die kulturellen Vorstellungen von Zoologischen Gärten mit den Erfordernissen der aktuellen Aussterbekrise in Einklang zu bringen.

Diesen Beitrag teilen