Elefantenbaby in der Matetsi Safari Area in Zimbabwe | Foto: Charles J. Sharp, Lizenz: CC BY-SA 4.0

London Zoo gegen Verbot von Elefantenhaltung in Großbritannien

Erschienen auf mylondon.news am 27.06.2021. | Von: Ben Kempton

Die britische Regierung spielt wohl mit dem Gedanken eines Verbots von Elefantenhaltung, das allen Daten und Fakten zum Thema widerspricht. Der London Zoo findet zu diesem Thema klare Worte.

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Hinweis: Wir haben bereits ein Video veröffentlicht, warum die Elefantenhaltung in Zoos und Aquarien so wichtig ist.

Die Defra hat auch inzwischen sehr deutlich dementiert, was behauptet wurde, nämlich, das ein Verbot unmittelbar bevorstünde.

Nun liegt es an der Lobbyarbeit der Zooverbände, ob es so bleibt.

Kommentar: Dass die Haltung von Elefanten nun so zur Disposition steht, hat einerseits mit Desinformations- und Lügenkampagnen der Tierrechtsindustrie zu tun, aber auch mit dem Opportunismus bestimmter Zooverbände. Die mehr als fragwürdige Aufgabe des geschützten Kontakts ist nur ein Symptom dieser Fehlentwicklung. Durch ein ohrenbetäubendes Schweigen anderer Verbände in dieser Frage, muss sich auch die Zoowelt nicht wundern, warum Aggressoren von außen so leichtes Spiel haben. Fest steht nach wie vor, dass Elefanten in geschütztem und in freiem Kontakt ein artgemäßes und tiergerechtes Leben führen können, solange die jeweilige Haltung richtig und gut betrieben wird. Der ideologische Kampf um andere Meinungen innerhalb der Zoowelt hat die eigene Position nach außen hin geschwächt. Den Preis dafür zahlt man in solchen öffentlichen Diskussionen und sollte es zu einem Verbot der ganzen Haltung kommen, zahlen den Preis für solche sinnbefreiten ideologischen Grabenkämpfe die Elefanten, die man dann, ohne die Zootierhaltung, nicht mehr wirklich umfassend wird schützen können.

So muss sich auch die Zoogemeinschaft schließlich fragen: war es das wert, über Jahrzehnte zwei gute Haltungssysteme so gegeneinander auszuspielen? Die “Lösung” zu der man in der EAZA gekommen ist, den Freikontakt zu verbannen, hat in der AZA zum Bruch geführt. Der renommierte Pittsburgh Zoo ist aus guten Gründen ausgeschert und hat nach wie vor eine der besten Elefantenhaltungen auf dem Kontinent. Das erkennt wiederum die AZA aus fadenscheinischen Gründen nicht an und so gibt es durchaus auch mal Reibereien, wobei die AZA aus einer geschwächten Position heraus argumentieren muss, weil sie eben diese nachweislich falsche und unwissenschafliche Entscheidung getroffen hat. Hätte die AZA von Anfang an treu zum Freikontakt gestanden, hätte man sich das gespart. Die EAZA geht somit ein großes Risiko ein, das den Verband enorm schwächen könnte. Das wiederum freut die Aktivisten natürlich dann umso mehr.

Entsprechend darf man auch den Eigenanteil, den Zoos und Aquarien an dieser Diskussion haben, nicht verschweigen, denn der sollte eine Mahnung sein, solchen Opportunismus nicht noch mal walten zu lassen und solche Entscheidungen schnell zurück zu nehmen, denn sie richten viel Schaden an und haben – insbesondere für die Tiere – keinen Nutzen.

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