Im Loro Parque geborener Lear-Ara füttert seinen Nachwuchs in der Natur. | Foto: Loro Parque Stiftung

Loro Parque Fundación: Ausgewilderte Lear-Aras bringen 3 Junge zur Welt

Exklusiv für zoos.media – 18.08.2023. Autor: Philipp J. Kroiß

Es ist sehr selten, dass Lear-Aras drei Eier legen. Umso größer ist die Freude, dass dies nun im Rahmen des Auswilderungsprojekts der Papageien passiert ist.

Loro Parque Fundación: Ausgewilderte Lear-Aras bringen 3 Junge zur Welt

Im Loro Parque geborene, dann ausgewilderte Lear-Aras mit Nachwuchs in der Natur | Foto: Loro Parque Stiftung

Schon vor rund einem Jahr konnte einen wahrer Meilenstein vermeldet werden: zum ersten Mal züchteten ausgewilderte Lear-Aras erfolgreich in der Natur. Das Foto der Tiere (rechts) ging um die Welt. Die Errungenschaft wurde in der Fachwelt massiv gefeiert. Auch viele Zoofreunde erfreuten sich über den Erfolg. Nun gibt es erneut Grund zur Freude, denn in diesem Jahr sind es gleich drei Küken, die inzwischen nur noch etwas durch die Größe von ihren Elterntieren zu unterscheiden sind. Damit setzt sich der große Erfolg des Projekts fort.

“Dieser Erfolg bestätigt erneut die Bedeutung des Engagements von modernen Zoos im Bereich des Artenschutzes und verdeutlicht, dass in Zoos aufgezogene Tiere durchaus erfolgreich in die Wildnis zurückkehren können”, erläutert der Loro Parque. “Diese Erfolgsgeschichte bestätigt zudem auf außergewöhnliche Weise die Fähigkeit dieser Tiere, in ihre natürliche Umgebung zurückzukehren und dort sogar mit drei Küken im selben Nest zu brüten – ein Ereignis, das lediglich bei 3 % der wilden Paare vorkommt.”

Herausfordernde Zucht

Die Zucht der Tiere ist nicht einfach. Erst im Loro Parque entwickelte man ein gutes Prozedere, die Tiere nicht nur erfolgreich zu züchten, sondern auch den Bruterfolg deutlich zu steigern. Die Weiterentwicklung hört aber nie auf. Immer weiter wird die Zucht perfektioniert. Inzwischen profitieren die Lear-Aras im Loro Parque von noch mehr Optimierungen. Daher ist die Art auf einem guten Weg, dass ihre Zukunft in der Natur gesichert werden kann.

Ohne Zoologische Gärten wäre das nicht möglich gewesen. Hier arbeitet man auch zusammen und so unterstützt zum Beispiel der Grüne Zoo Wuppertal zusammen mit seinem Förderverein und durch den Bau von Aralandia unter anderem genau das Projekt, was jetzt diesen dreifachen Erfolg feiern kann. Somit sind diese drei jungen Lear-Aras das Ergebnis einer jahrelangen internationalen Kooperation. Inzwischen können so auch viel mehr Zoologische Gärten die Lear-Aras halten und züchten.

Eine von zwölf Arten

Die 12 vom Loro Parque und seiner Stiftung geretteten Arten (Stand: 2022) | Grafik: Loro Parque Stiftung

Der Lear-Ara gehört zu den zwölf Arten, die dank der Loro Parque Stiftung gerettet werden konnten. Das geschah in enger Zusammenarbeit mit Partnern vor Ort und millionenschweren finanziellen Aufwendungen. Allerdings lässt sich der oft wichtigste Beitrag nicht in Zahlen ausdrücken. Die Zucht und das Know-How rund um die Haltung sind nämlich unbezahlbar. Auch schon vor der Gründung der Stiftung, im Jahr 1994, engagierte sich der Loro Parque bereits intensiv für das Wohl der Papageien weltweit.

Über 25 Millionen US-Dollar flossen, seitdem es die Stiftung gibt, in über 240 Projekte in über 37 Länder. Neben dem Schutz wird aber auch die Forschung groß geschrieben: mehr 20 wissenschaftliche Veröffentlichungen pro Jahr werden dank der Stiftung möglich. Wissenschaft ist die Basis für Natur- und Artenschutz. Daher greift beides auch Hand in Hand. Artenrettung kommt nämlich von Artenkenntnis.

Das zeigt sich auch bei den Lear-Aras: “Die Rettung dieser Art erforderte auch konkrete Vor-Ort-Maßnahmen zur Bekämpfung der Wilderei und zur Entschädigung von Schäden, die die Vögel in ihren Feldern anrichteten. Von der Loro Parque Fundación wurde in Zusammenarbeit mit anderen Organisationen ein Programm entwickelt, um in Geländeanalysen die betroffenen Maisanpflanzungen zu vermessen und georeferenziert zu quantifizieren. Dies ermöglicht eine präzise und effektive Beantwortung der resultierenden Entschädigungsfragen, um ein harmonisches Miteinander von Mensch und Tier zu gewährleisten, und so den Schutz des Lear-Aras in situ zu ermöglichen.”

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