Reitercorps gegr. 1961 der Gesellschaft Reserve 1858 e.V. bei der Rheinkirmes in Düsseldorf 2023 | Privatfoto, Gesicher von Passanten, Zuschauern u. Begleitern verfremdet

PETA-Aktion in Düsseldorf: Polizei musste einschreiten

Exklusiv für zoos.media – 17.07.2023. Autor: Philipp J. Kroiß

Die international bekannte Rheinkirmes in Düsseldorf setzt auch in diesem Jahr wieder Pferde ein. PETA “protestierte” dagegen und am Ende musste die Polizei einschreiten.

PETA-Protest in Düsseldorf: Polizei musste einschreiten

Eine Million Menschen feierten friedlich am ersten Wochenende der Rheinkirmes in Düsseldorf, wie die Rheinische Post berichtet. Ein paar Aktivisten sind allerdings anscheinend ausgezogen, um Menschen diese Feier zu vermiesen. Organisatorin Stefanie Scholz von der örtlichen PETA-Gruppe hatte, laut Darstellung der Zeitung zumindest, die Polizei darum gebeten, für die Sicherheit der Aktivisten zu sorgen. Ironischerweise musste am Ende die Polizei einen Schützen vor einem Aktivisten schützen.

Pferde bei der Rheinkirmes

2022 starb ein teilnehmendes Pferd bei der Rheinkirmes in Düsseldorf. Die Obduktion ergab, dass es an einer nicht vor dem Umzug erkennbaren Vorschädigung des Herzens verstarb. PETA erstattete die übliche Anzeige, die natürlich zu nichts führte und schon gar nicht zu dem “Pferdeverbot in den Innenstädten”, das Peter Höffken, der bei PETA “Fachreferent” genannt wird, daraufhin forderte. Vielmehr war klar: gegen einen erneuten Einsatz trainierter Pferde beim Umzug war aufgrund dessen nichts mehr einzuwenden.

2023 galt dann auch ein angepasstes Regelwerk für das Mitführen von Pferden. Die Tiere durften vier Stunden am Stück geritten werden, danach hat eine Pause zu folgen, und nach maximal acht Stunden ist der Einsatz ohnehin beendet. Für diesen Einsatz dürfen die Pferde weder sediert, noch gedopt werden. Zudem sollte es mindestens eine Begleitperson pro Pferd geben. Die Reiter durften weder Rauchen, noch Alkohol trinken oder während des Reitens am Handy sein. Dazu mussten sie Reitstunden nachweisen, bevor sie überhaupt in den Sattel durften.

Nicht jedes Pferd ist geeignet

Vertrauen zwischen Reiterin und Pferd | Foto: Jennifer Murray, Lizenz: CC0 1.0

Es kann natürlich nicht einfach jedes Pferd bei solchen Umzügen eingesetzt werden. Tatsächlich muss ein spezielles Training nachgewiesen werden. Das geschieht zum Beispiel durch die Gelassenheitsprüfung, die allerdings noch ergänzt werden muss, um eine Vorbereitung auf zum Beispiel Wurfgeschosse, Flatterbänder oder auch die Musik-Kapellen. Vor dem Umzug wird jedes Tier dann nochmal tierärztlich untersucht. Zudem wird stichprobenartig überprüft, ob die Tiere sediert oder gedopt sind. Die dürften dann gar nicht mitmachen.

Im Training dieser Gelassenheit kann man so vorgehen, dass man das Erreichen und Halten eines beruhigten Zustandes konditioniert. Dann stellt man die Trigger dem Tier behutsam vor und es lernt, dass ein solches Ereignis gar nicht die negativen Folgen hat, die es befürchtet. Letztendlich versteht das Tier so, dass es nicht in Stress geraten muss und kann entspannt mit solchen Situationen umgehen. Ähnliches macht man auch mit Hunden oder anderen Haustieren, damit sie zum Beispiel keine Probleme mehr mit dem alljährlichen Feuerwerk haben.

Zur Teilnahme an diesem Training kann man kein Pferd zwingen. Es macht das mit oder eben nicht. Wenn es diese Gelassenheit nicht nachweisen kann, wird es aber auch niemals bei so einem Umzug mitlaufen können. Eine medikamentöse Anpassung des Verhaltens ist schlicht nicht legal. Wer dabei erwischt wird, hat mit Einigem zu rechnen. Das Training dafür ist an sich simpel, aber es ist nicht immer einfach. Am Ende ist man auf die Kooperation des Pferdes angewiesen, aber die meisten Tiere haben damit kein Problem.

Protest gegen Rückkehr der Pferde

Das “white bunny” ist das Symbol der radikalen Tierrechtsorganisation PETA. | Foto: The Photographer, Lizenz: CC0 1.0

Nach dem tragischen Vorfall hatte man in Düsseldorf 2022 auf die Mitnahme von Pferden erstmal verzichtet. Nachdem die Obduktion aber ergeben hatte, woran das Tier verstorben war und klar war, dass man Pferde zukünftig sicher und tierschutzkonform mitführen kann, entschied man sich für deren erneuten Einsatz. Da hatte PETA naturgemäß etwas gegen. Die radikale Tierrechtsorganisation will jede Form der Tierhaltung verbieten – so auch natürlich die Haltung von Pferden und alles, was damit zusammenhängt. Um Tierschutz geht es dabei gar nicht wirklich.

Daher gab es eine Demo, um die sich neun Polizisten postierten. Die meisten Schützen, so berichtet die Rheinische Post, “beließen es dabei, die Aktivisten (teils belächelnd) anzuschauen” und andere ließen gegenüber den Aktivisten ein paar Sprüche fallen. Zum Ende des Zuges hielt ein Schütze der 1858 gegründeten Gesellschaft Reserve, die seit 1961 ein Reiterkorps hat, einem Peta-Aktivisten die Kamera zu. Das ist schon deshalb verständlich, weil Menschen sicher ungern in den Videos der radikalen Tierrechtsorganisation auftauchen wollen, die nicht selten vor Hetze und Fake News nur so triefen. Dazu sind sie teils manipulierend und manipuliert, wie zum Beispiel ein Video über die Elefanten-Haltung im Erlebnis-Zoo Hannover zeigte.

Statt deeskalierend den Wunsch des Schützen zu akzeptieren und die Kamera zu senken, gab der Aktivisten dem Schützen einen “Stoß in den Rücken”, wie die Rheinische Post beschreibt. Die Polizei intervenierte und schließlich wurde auf der Reitallee des Hofgartens mit den Pferden vor begeistertem Publikum paradiert. Verstöße gegen den Tierschutz wurden dabei nicht nachgewiesen.

Sinnlose Gewalt

Dieser Vorfall zeigt sicherlich auch, wie sinnlos gewalttätig PETA-Aktivisten sein können. Wo wäre das Problem gewesen, die Kamera zu senken? Am Ende des Zuges dürfte man ja sowieso genug Material gesammelt haben, dass man nicht noch Leute filmen muss, die das verständlicherweise nicht wollen. Da kann man auch einfach die Kamera senken und muss Menschen nicht auch noch in den Rücken stoßen.

Ob hier vielleicht eine Frustration beim Aktivisten eine Rolle spielte, dass die Gegendemo ohne jede Folge blieb, ist derweil nicht bekannt. Dass am Ende aber die Polizei noch die Schützen vor den Aktivisten schützen muss und nicht die Aktivisten vor den Schützen, wofür man sie ja anscheinend ursprünglich bestellte, entbehrt nicht einer gewissen Ironie.

Aktion widerspricht sich selbst

Von PETA getöteter und entsorgter Hund in einer Plastiktüte, die in einem Mülleimer gefunden wurde – tausenden erging es wohl gleich oder ähnlich. | Foto von http://whypetakills.com (Nathan J. Winograd)

Erneut wurde von PETA der Tierschutz als angebliches Anliegen missbraucht, um einen sinnlosen Pseudo-Protest vom Zaun zu brechen. Solange die Organisation keine echten Tierschutz-Verstöße nachweisen kann und sich nur irgendwelche herbeidichtet, wird sie sowieso nichts erreichen können. Zudem: Wenn die Tiere doch angeblich bei den Umzügen so leiden, warum demonstriert man dann genau dort? Dadurch mehrt man doch in dem eigenen Fantasie-Szenario dieses angebliche Leid.

Sonderlich durchdacht war diese Demo also nicht und widersprach eigentlich der Grundthese der Aktivisten. Da die Tiere aber eben ausreichend trainiert sind, haben sie den Aktivisten wohl entspannt dabei zugesehen, wie sie sich selbst widerlegt haben. Somit liegt auch in der gesamten Szenerie eine kaum zu übersehene Ironie. Vermutlich wurde der Protest auch deshalb so belächelt, weil am Ende PETA selbst so alle bestärkt hat, die gegen die radikale Tierrechtsorganisation argumentieren.

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