Blick auf die Show und das Mehrbeckensystem der Orca-Haltung im Marineland Antibes | Foto: Loïc Ventre, Lizenz: CC BY-SA 2.0

PETA: Erlogene Umfrage zu Orcas

Exklusiv für zoos.media – 27.03.2019. Autor: Philipp J. Kroiß

Gibt es eine Mehrheit, die gegen die Haltung von Orcas in modernen, akkrediterten und zertifizierten zoologischen Einrichtungen ist? Nein. PETA lügt wieder.

PETAs erlogene Umfrage zu Orcas

Die radikale Tierrechtsorganisation PETA versucht ja weiter gegenüber TUI Stimmung gegen moderne, akkreditierte und zertifizierte Zoos und Aquarien mit Schwertwalen in ihrer Obhut zu machen. In einer Pressemitteilung prahlt PETA nun mit dem angeblichen Ergebnis einer Umfrage: “72 Prozent der Bevölkerung lehnen Reiseangebote zu Orca-Parks ab”. Das gibt die Umfrage, die man bei Forsa in Auftrag gegeben hatte, aber gar nicht her.

Wonach hat Forsa wirklich gefragt?

Trainer mit einem Orca im Marineland Antibes 2010 | Foto: michel3333FR, Lizenz: CC BY-SA 3.0

In einer am 01. Februar 2019 veröffentlichen Forsa-Studie, die von PETA in Auftrag gegeben worden war, war ausdrücklich nach Vergnügungsparks gefragt worden – nichts anderes. Befragt wurden dazu 1.007 Menschen im Zeitraum vom 24. bis 30. Januar 2019 mit einer statistischen Fehlertoleranz von +/- 3%.

“In einigen Ländern werden Schwertwale, sogenannte Orcas, in Vergnügungsparks gehalten. Lediglich 10 Prozent der Bundesbürger sind der Meinung, dass die Haltung von Schwertwalen in Vergnügungsparks weiterhin erlaubt sein sollte. […]  Manche deutsche [sic!] Reiseveranstalter haben Reiseangebote zu Vergnügungsparks, in denen auch Schwertwale gehalten werden, in ihrem Programm. Dies finden 28 Prozent der Befragten in Ordnung. Rund drei Viertel (72 %) sind der Meinung, dass Reiseveranstalter solche Reisen nicht anbieten sollten.” – Forsa fasst die Ergebnisse der Befragung zusammen.

Zu Zoos und Aquarien werden gar keine Aussagen getroffen und auch erst recht nicht zu akkreditierten und zertifizieren zoologischen Einrichtungen. Trotzdem verbindet PETA zoologische Einrichtungen wie Loro Parque und Marineland Antibes mit dieser Studie, die beide von American Humane dahingehend zertifiziert sind, dass sie höchste Tierschutz-Standards erfüllen und ihre Tiere auch nicht leiden. Garniert wird dieses Verfälschen der Ergebnisse der Studie mit weiteren Lügen und Märchen zur Orcahaltung generell.

Studie liefert keine verwertbaren Aussagen

Blick von hinter den Kulissen auf ein volles Orca-Stadion im Marineland Antibes | Foto: E v Schoonhoven, Lizenz: CC BY 3.0

Somit hat die Studie ihr Thema komplett verfehlt, denn Vergnügungsparks sind keine Zoos und Aquarien. Deutsche Konsumenten denken bei Vergnügungsparks an Phantasialand oder den Europa-Park. Diese Einrichtungen sind mit Marineland und Loro Parque nicht zu vergleichen und das müssen sie auch gar nicht, weil es völlig verschiedene Branchen sind. Es gibt durchaus Einrichtungen, die Hybride von Zoo und Vergnügungspark sind, aber auch die sind mit Vergnügungsparks in Deutschland nicht ansatzweise vergleichbar. Vor dem Hintergrund muss man sich fragen, ob diese Umfrage nicht überhaupt erst in Auftrag gegeben wurde, um dann desinformierend wiedergegeben werden zu können. Ebenfalls fraglich ist, inwiefern so etwas in Einklang mit gemeinnütziger Mittelverwendung steht.

Millionen von Menschen besuchen pro Jahr moderne, zertifizierte und akkreditierte Orca-Haltungen in zoologischen Anlagen. Den Tiere geht es gut, sie leben länger als die meisten ihrer wilden Artgenossen und sie werden auf freiwilliger Basis trainiert. Die Tiere sind wichtige Botschafter ihrer Art und unterstützen Forschung, Edukation und Populationsschutz. PETA schützt keine Schwertwale in der Natur, sondern vergeudet Millionen mit Schmierenkampagnen gegen seriöse Zoos und Aquarien.

Wer bei Forsa eine Umfrage in Auftrag geben will, muss ein Mindestauftragsvolumen von 1.500€ erfüllen. Hiermit hätte man Teile eines Forschungs- oder Schutzprojektes finanzieren können, das wirklich etwas bewirkt, aber man entschied sich lieber eine letztendlich völlig wirkungslose Studie zu finanzieren. Das ist PETA. Bei der Organisation geht es nicht darum, den Schutz von Orcas zu unterstützen, sondern darum Menschen und Einrichtungen, die tagtäglich dafür arbeiten, dass sich für die Tiere in der Natur etwas zum Besseren wendet, mit Fake News zu diskreditieren.

Wie wirkliche Experten die Haltung von diesen Tieren in zertifizierten und akkreditierten Zoos beurteilen, haben wir im Loro Parque den international anerkannten Orca-Experten Chuck Tompkins gefragt:

Viele Wissenschaftler haben auch bereits klar Stellung bezogen:

Wissenschaft ist für Haltung von Meeressäugern

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