Tiger im Marwell Zoo | Foto: Mark Kent, Lizenz: CC BY-SA 2.0

Peter Singers unverdienter Preis

Erschienen auf novo-argumente.com am 11.10.2021. | Von: Andrea Seaman

Peter Singer, bekannt als Tierrechtler und für sein Altruismus-Konzept, hat einen Preis bekommen. Die Konsequenzen seiner Ideen bekämen es wohl nicht, wie dieser Artikel zeigt.

» zum ganzen Artikel

Hinweis: Die radikale Tierrechtsorganisation PETA beruft sich immer wieder auf Peter Singer und er verteidigte PETA wiederum in dem “PETA tötet Tiere”-Skandal, indem er ein desinformatives Interview der Präsidentin verlinkte. Hier gibt es also auch eine personelle Verflechtung. Er gehört auch zu den Vordenkern der Tierrechtsbewegung und wird für seine Thesen massiv kritisiert.

Warum kritisieren Behindertenverbände den Tierrechtsphilosophen Peter Singer?

Im Artikel wird auch der Philisoph Roger Scruton, der eine tatsächliche Auffälligkeit in Singers Gesamtwerk konstatiert: “Singers Werke enthalten, erstaunlich für einen Philosophieprofessor, wenig oder kein philosophisches Argument”. In der Abhandlung, aus der das Zitat stammt, erklärt er weiter: “[Die Werke] leiten ihre radikalen moralischen Schlussfolgerungen aus einem leeren Utilitarismus ab, der den Schmerz und die Freude aller Lebewesen als gleich bedeutsam ansieht und der so gut wie alles ignoriert, was in unserer philosophischen Tradition über die wirkliche Unterscheidung zwischen Mensch und Tier gesagt wurde.” Er erklärt auch, warum das mit den Tierrechten nicht so wirklich funktioniert.

“The concepts of right, duty, justice, personality, responsibility, and so on have a sense for us largely because we deploy them in our negotiations and can invoke by their means the ground rules of social order. They define strategies with which we coordinate our social life, but which we can only use when dealing with others who also use them. To use these strategies on animals is to misuse them; for if animals have rights, then they have duties too. Some of them—foxes, wolves, cats, and killer whales—would be inveterate murderers and should be permanently locked up. Almost all would be habitual law-breakers.” – Sir Roger Vernon Scruton
[Deutsche Übersetzung: Die Konzepte von Recht, Pflicht, Gerechtigkeit, Persönlichkeit, Verantwortung und so weiter haben für uns vor allem deshalb einen Sinn, weil wir sie in unseren Verhandlungen einsetzen und uns damit auf die Grundregeln der Gesellschaftsordnung berufen können. Sie definieren Strategien, mit denen wir unser soziales Leben koordinieren, die wir aber nur im Umgang mit anderen anwenden können, die sie auch nutzen. Diese Strategien bei Tieren anzuwenden bedeutet, sie zu missbrauchen; denn wenn Tiere Rechte haben, dann haben sie auch Pflichten. Einige von ihnen – Füchse, Wölfe, Katzen und Schwertwale – wären eingefleischte Mörder und sollten dauerhaft eingesperrt werden. Fast alle wären gewohnheitsmäßige Gesetzesbrecher.]

Anschließend merkt er mit einem merklichen Hauch von Ironie an, dass es dann ja ein Vordenker der Tierrechtsideologie sein könnte, der dann als Anwalt der Tiere auftreten können, um zu erklären, dass sie diesbezüglich nicht ganz zurechnungsfähig wären, weil dies ja nur für Menschen gelte. So führt er mit diesen klassischen Argument die Tierrechtsideologie auch ad absurdum. Er erklärt, dass die Menschenaffen dann überleben, wenn der Mensch es schafft sie und eben besonders ihr Habitat umfassend zu schützen und eben nicht, in dem wir ihnen Rechte geben. Daraufhin konkludiert er: “In all unserem Umgang mit den Tieren zeigen sich die dem Menschen innewohnende Fähigkeiten. Und das zeigt nur, dass wir allein die Pflicht haben, für die Tiere zu sorgen, denn wir allein haben Pflichten. Die Folge davon ist unausweichlich: Wir allein haben Rechte.”

Diesen Beitrag teilen