Erschienen auf bild.de am 08.11.2022. | Von: Zara Riffler
Wie zuvor Fridays For Future sucht auch die “Letzte Generation” den Schulterschluss mit politischen Extremisten, die vom Verfassungsschutz beobachtet werden.
Hinweis: Immer wieder tritt für die so genannten “Klima-Kleber” auch die Bezeichnung “Klima-RAF” auf.
Klima-Demonstranten 😳 Klima-Kriminelle 😳 Klima-RAF 😳 Klima-Terror https://t.co/KJwP5QVUkA
— Erwin Rüddel (@Erwin_Rueddel) November 9, 2022
Dieser Vergleich ist tatsächlich zutreffend, wie die im Tweet verlinkte historische Analyse auch belegt.
“Die ‚Letzte Generation‘ ist schon auf der Ziellinie der RAF. Terrorismus ist immer Selbstdarstellung wie Van Gogh besudeln, Straßenblockaden oder Pipeline-Gelände zu stürmen.” – Bettina Röhl, Terrorismus-Expertin
Mit seriösem Engagement für Klimaschutz haben die Aktionen schon lange nichts mehr zu tun. Nie war es einfacher sich aktiv am Naturschutz – und die Natur zu schützen, bedeutet das Klima zu schützen – zu beteiligen. In dieser Zeit sich dagegen zu entscheiden und lieber Selbstdarstellungsaktionen zu veranstalten, zeigt, dass der Ernst der Lage in Sachen Naturschutz gerade nicht begriffen wurde. Das muss sich ändern, wenn die “Letzte Generation” ernstgenommen werden will. Sie wird übrigens auch wohl in Nichts tatsächlich die letzte Generation sein.
Kommentar: Unseriöse Klima-Aktivisten spielen für ihr Anliegen ohnehin ein gefährliches Spiel, wenn sie weiter die Weltuntergangsrhetorik bemühen. Weder sagt ein seriöser Wissenschaftler einen kommenden Weltuntergang voraus, noch etwas ähnliches. Die Theorie der “Kipppunkte”, die in diesem Zusammenhang immer wieder bemüht wird, ist hochgradig umstritten und am Ende sogar noch leicht widerlegbar.
So gilt die eisfreie Arktis oft als irreversibler Kipppunkt, was erdgeschichtlich schlicht nicht stimmt. Zuletzt war sie vor 6.000 periodisch eisfrei. Woran liegt das? Aktuell befindet sich die Erde in einem so genannten Eiszeitalter. Das begann mit der Vereisung der Antarktis vor etwa 35-40.000.000 Jahren. Seit 1.000.000 Jahren kann man sehr gut beobachten, dass sich Kalt- und Warmzeiten abwechseln. In der Wissenschaft ist man sich zwar weitestgehend einig, dass der Mensch zur aktuellen, sich anbahnenden Warmzeit seinen Beitrag geleistet hat, fraglich ist bis heute zu wie viel Prozent.
Vor 6-10.000.000 Jahren war das arktische Meer 4-9°C warm, dass die Temperatur heutzutage teils deutlich kälter ist, daran hatte der Mensch keinerlei Anteil. Entsprechend braucht sich niemand wirklich zu fürchten, die letzte Generation zu sein. Das ist einfach nur Panik-Mache. Sehr wohl muss man den Klimawandel beobachten, aber auch unabhängig davon ist Naturschutz eine sehr gute Idee. Der ist letztendlich nämlich auch im Interesse des Menschen – so funktioniert er auch.
Der Illusion, dass Naturschutz gegen den Menschen funktionieren würde, sind schon viele erlegen. Praktiker aber wissen, dass es nur mit Menschen funktioniert und nicht gegen sie. Daran merkt man dann auch, dass die “Letzte Generation” nicht zu Praktikern gehört. Die Frage wird nur sein, ob das Zeigen dieser Inkompetenz auf Unkenntnis basiert oder absichtlich geschieht. Ein erfolgreiches Zukunftsmodell ist es aber in jedem Fall nicht.
