Exklusiv für zoos.media – 24.04.2020. Autor: Philipp J. Kroiß
Die radikale Tierrechtsorganisation PETA versucht mit einer fragwürdigen Meinungsumfrage gegen die für die jeweiligen Arten überlebenswichtigen Haltung von Menschenaffen in Zoos zu hetzen.
Zucht von Menschenaffen in Zoos: PETA teilt fragwürdige Meinungsumfrage
Selbst in Zeiten der Coronakrise gibt PETA die Hetze nicht auf, obgleich viele Tiere in Not sind. Während die Zoos an dieser Stelle helfen, indem sie trotzdem weiter Arten aktiv schützen, müssen sie auch noch die Hetze der radikalen Tierrechtsorganisation ertragen, die in diesen Wochen lieber an der Börse zu spekulieren scheint, als Tieren zu helfen. So veröffentlicht PETA eine Pressemitteilung mit dem Titel: “PETAs INSA-Umfrage zur Menschenaffenhaltung in Zoos: Mehrheit befürwortet Zuchtstopp und Ende der Gefangenschaft unserer nächsten Verwandten”.
Insa: “Meinungsforscher im postfaktischen Umfeld”
Die Zeitung Zeit hat, unter dem in der Abschnittsunterschrift zitierten Titel, intensiv zu Insa recherchiert und konnte Verbindungen ins postfaktische beziehungsweise rechte bis rechtsextreme Milieu nachweisen. Insa war für die AfD, von der Teile offiziell als rechtsextrem gelten, “im Einsatz”, sofern zutrifft, was die Kollegen von zeit.de beschreiben, allerdings kann sich davon jeder selbst ein Bild machen. Der braune Rand der Tierrechtsbewegung ist bekannt, weshalb es wenig verwunderlich ist, dass PETA nun mit einem Unternehmen kooperiert, das solcherlei Gesinnungen nahe steht.
Ursprünglich handelte es sich wohl, laut Zeit, um eine “Meinungsforschungs- und Beratungsagentur”. Es wurde nicht nur erhoben, sondern auch beraten – eine durchaus fragwürdige Verknüpfung. “Im Auftrag der Partei machte das Unternehmen Telefonbefragungen, Fokusgruppengespräche und erhob Meinungstrends. Allein im Jahr 2014, so zeigen es interne Unterlagen, die ZEIT ONLINE einsehen konnte, stellte Insa der AfD für solche Befragungen mehr als 50.000 Euro in Rechnung”, erklären die Autoren des Artikel, Kai Biermann, Astrid Geisler, Andreas Loos und Sascha Venohr. Trotzdem, so weiter, werde Unabhängigkeit seitens Insa beteuert.
Fragwürdige Aussagekraft
Was die Meinungsumfrage an sich betrifft, so wurden in einer Befragung nur etwas mehr als 2.000 Personen erreicht, die nicht mal als repräsentativ ausgewiesen wurden. Weitere Ergebnisse beziehen sich sogar auf weniger 1.350 Befragte. Die Ergebnisse sind also weder repräsentativ, noch statistisch relevant: Den Zoo Leipzig zum Beispiel, mit seiner bedeutenden Menschenaffenhaltung, besuchten 2019 rund 1,8 Millionen Menschen – das sind fast 5.000 Besucher am Tag. Vor dem Hintergrund ist die Anzahl der Befragten der Umfrage mehr als mickrig und ohne jede wirklich sinnvoll verwertbare Aussage.
Wahrscheinlich liegt es auch an solchen Fehlern der Meinungsumfrage, dass ganz kuriose Ergebnisse rauskommen. Angeblich würden sich Wähler der Linken mehrheitlich für die Zucht von Menschenaffen in Zoos aussprechen. Stattdessen hört man aber aus der Partei ja sehr deutlich andere, gegenteilige Signale. Umgekehrt ist es etwa bei CDU & FDP: hier stimmen die angeblichen Wähler oder Unterstützer, was genau das sind, wird gar nicht erklärt, dieser Parteien angeblich einem Zuchtstopp zu, obgleich das den Positionen der Parteien fundamental widerspricht.
Wie kommt so eine verkehrte und verdrehte Welt zu Stande? Nun, wenn man keine repräsentative und ausreichend große Anzahl an Befragten auswählt, kommt es schnell zu völlig realitätsfremden Ergebnissen. Allerdings sind das rein zufällig durchaus Ergebnisse, die natürlich PETA in die Hände spielen – ähnlich wie bei den Umfragen von Insa bezüglich der AfD. Die Partei schnitt dabei immer bemerkenswert gut ab, wie zum Beispiel auch die taz berichtet. Dieser hier verlinkte Artikel enthält auch Vorwürfe der Konkurrenz von Insa, wovon eine zum Beispiel auf einen “massiv selektierten Querschnitt” bei den fraglichen Umfragen hinweist. Nicht überraschenderweise weist Insa solche Vorwürfe gegenüber den Ergebnissen ihrer Umfragen von sich.