Katze in einem Tierheim. | Foto: Lisafern (http://lisa-redfern.artistwebsites.com/), Lizenz: public domain (CC0 1.0)

“PETA-Todesrate für Katzen bei 99%”

Exklusiv für zoos.media – 05.03.2018. Autor: Philipp J. Kroiß

Tierheim-Experte Nathan Winograd erklärt, dass die effektive Tötungsrate von PETA für Katzen bei 99% liegt. Dieser Artikel arbeitet die Hintergründe auf.

“PETA-Todesrate für Katzen bei 99%”

Katzenfreunde müssten jetzt ganz stark sein: die Todesrate von Katzen, die der Tierrechtsorganisation PETA anvertraut werden, ist wohl noch höher als bislang angenommen. Der anerkannte Experte für Tierheime in den USA, Nathan J. Winograd, hat sich, auf Basis des Public Records Act, Daten zu den von PETA weitergegebenen Katzen geben lassen und die Ergebnisse sind verheerend.

“Funktionelles Äquivalent zu einem Schlachthof”

Winograd erklärt, dass es sich bei diesem Foto um eine partielle Liste der Katzen handelt, die 2017 in den Norfolk-Zwinger gebracht wurden. Jede Katze, die mit “feral” markiert sei, also als streunende Katze klassifiziert wurde, wäre sofort getötet (markiert mit “euth”) worden. Winograd sieht damit einen Beweis für die Praxis, “wie PETA gesunde Katzen und Kätzchen an lokale Zwinger liefert, um sie zu töten”. Pointiert könnte man diese Praxis als Outsourcing von Tötungen bezeichnen.

Statistik gemäß der Zahlen des Virginia Department of Agriculture and Consumer Services (VDACS) | Hinweis: Aus dem Jahre 1998 sind nur die Zahlen der zweiten Jahreshälfte bekannt.

Man sieht bereits seit Jahren einen Trend, dass die Anzahl der Transporte in andere Tierheime ansteigt, während die Vermittlungsrate weiter auf einem niedrigen Niveau von wenigen Prozentpunkten und die Tötungsrate auf einem bemerkenswert hohen bleibt. Das Schicksal der transportieren Tiere ist dabei oft fraglich geblieben. Manche sind nie in dem Tierheim angekommen, wo sie angeblich hin sollten, andere finden in dem Tierheim ein jähes Ende, das dann natürlich aber nicht in PETAs Tötungsstatistik eingeht.

Winograd will, dass das Schicksal der transportieren Tiere aber nicht im Dunkeln bleibt. Er recherchiert nach und konnte bereits vor rund zwei Wochen aufdecken, dass es sich im Bezug auf das Peninsula Regional Animal Shelter so verhielt wie er es nun auch im lokalen Zwinger von Norfolk nachweisen konnte. Die Bilanz, die Winograd zieht, ist so bitter wie klar:

“Keines dieser Ergebnisse beinhaltet die 1.213 Katzen, die PETA mit einer Überdosis Barbituraten vergifteten hat, wodurch die PETAs Sterberate für Katzen effektiv bei 99% liegt, dem funktionellen Äquivalent eines Schlachthofs.” – Nathan Winograd

Sind Schlachthöfe nicht eigentlich etwas, was PETA bekämpfen will? Selbst ein “Äquivalent eines Schlachthofs” zu sein, macht sie in diesem Kampf nicht glaubwürdig.

PETA tötet Katzen, Zoos schützen sie

Angola-Löwe Matadi im Zoo Leipzig (2013) | Foto: Appaloosa, Lizenz: CC BY 3.0

Von Zoos wurde am vergangenen Samstag der Artenschutztag begangen. In diesem Jahr standen Katzen im Vordergrund und ganz besonders die Großkatzen. Zoos auf der ganzen Welt machen sich stark für Großkatzen, weil sie vom Aussterben bedroht sind. Just im Nachklang des Artenschutztages kommt nun heraus wie PETA das Leben von Katzen achtet – nämlich offenbar gar nicht. Natürlich sind Straßenkatzen, die PETA anscheinend ohnehin alle tot sehen will, und Hauskatzen, gegen deren Haltung PETA ist, nicht bedroht, aber das gibt der radikalen Tierrechtsorganisation trotzdem nicht das Recht wenige Wochen und Monate alte Katzen, die gesund waren, wie Winograd beschreibt, zu töten.

Während Zoos auch nach außen hin zeigen, dass ihnen das Überleben der Tiere am Herzen liegt, zeigt PETA ganz offen das Gegenteil. Ganz unverholen stellte Ingrid Newkirk, die nicht nur Gründerin des PETA-Mutterkonzerns in den USA und offenbar begeisterte Befürworterin von Tötungen von Tieren, sondern auch erste Vorsitzende von PETA Deutschland e.V. ist, Winograd gegenüber klar: “Wir setzen uns nicht für ein „Recht auf Leben“ für Tiere ein“.

Männlicher Persischer Leopard (Panthera pardus saxicolor) in der Wilhelma Stuttgart | Foto: Alfred Hutter aka Gentry, Quelle: commons.wikimedia.org

Aber es ist ja nicht nur der Fall, dass PETA selbst massenhaft Katzen tötet, sie hetzt ja auch gegen Tier-, Arten- und Naturschützer, die das Leben von Katzen erhalten wollen. So ist Nathan J. Winograd einer enormen Schmierenkampagne ausgesetzt, denn er möchte durchsetzen, dass Tiere nur auf Basis medizinischer Indikation in Tierheimen getötet werden und nicht nach Gutdünken – das würde das Leben vieler Katzen retten. Auch Zoos erfahren solche Kampagnen – etwa zum Beispiel mit Unterstützung des „Gepardenmann“ Matto Barfuss, der aus Sinsheim stammt und eigentlich Matthias Huber heißt und doch tatsächlich sagte: “Arterhaltungsprogramme sind bei Raubkatzen völliger Quatsch.” Als Begründung wurde angeführt, dass die Auswilderung der Tiere ja nicht möglich wäre. PETA protegierte das natürlich, obwohl diese Aussage komplett realitätsfern ist.
Das kam auch nicht zuletzt auch wieder am Artenschutztag ans Tageslicht, denn Volker Homes, Geschäftsführer des Verbandes der Zoologischen Gärten (VdZ), erklärte in dessen Zusammenhang: “Selbst das Auswildern hoch bedrohter Raubkatzen ist inzwischen möglich. Was man Jahrzehnte nicht wagte, ist jetzt Realität. Dass es wieder zusätzliche Bestände der Persischen Leoparden im russischen Kaukasus gibt, ist auch den Anstrengungen der Zoos zu verdanken.”

Spenden für PETA?

Schlafende Baby-Katze | Foto: Watchduck (a.k.a. Tilman Piesk), Lizenz: public domain

Vor dem Hintergrund muss man sich fragen, ob man für PETA noch Spenden will. Winograd zieht aus seinen Recherchen ganz klare Schlüsse.

“Diese Dokumente zeigen, dass PETA Spenden, die unter dem falschen Glauben, dass die Organisation diese Spenden verwenden wird, um Tiere zu retten, gegeben wurden, stattdessen verwendet werden, um gesunde Katzen und Kätzchen zu sammeln und vergiften zu lassen.”

Katzenfreunde, und Tierfreunde generell, müssen sich also fragen, ob sie einer Organisation spenden wollen, die massenhaft Katzen tötet und auch noch gegen jene Populismus verbreitet, die sie schützen wollen. Das muss jeder für sich selbst entscheiden, aber fest steht, dass jede Spende die Organisation PETA weitermachen lässt. Das System PETA wird allein von Spenden am Leben erhalten.

Vielleicht macht es Sinn, sich anzuschauen, wofür die Spenden von PETA denn verwendet werden. Hier eine Statistik zu PETA-Deutschland.

Jeweilige Positionen aus dem ideelen Bereich auf die Jahre gesehen. Quelle der Zahlen: PETA.
Analyse des financial statment für 2015 auf peta.org

Es wurde von PETA selbst behauptet, dass dass nur 10% für das, was man bei PETA „karitativen Tierschutz“ nennt, verwendet werden. Selbst, wenn man die Prämisse mitgeht, obgleich sich diese weder in den veröffentlichten Ausgaben in Deutschland, noch in den USA so klar identifizieren lässt, bedeutet das bei einer Spende an PETA von 5€, was einer Fördermitgliedschaft entspricht, dass nur wenige Cent in karitativen Tierschutz fließen. Wie der karitative Tierschutz aussieht, ist nicht näher definiert, aber es ist wohl davon auszugehen, dass es sich dabei unter anderem um die Finanzierung von dem handelt, was Winograd das “Äquivalent eines Schlachthofs” nennt.

Wer PETA spendet, spendet also nicht wirklich für Tierschutz. Nun kann man sagen, dass PETA ja auch keine Tierschutzorganisation sein, sondern eine Tierrechtsorganisation. Das hat auch ein PETA-Mitarbeiter gegenüber Micky Beisenherz sehr klar formuliert (auch vermutlich im verzweifelten Versuch das witzig rüberzubringen): “Ich möchte dich wirklich nicht überfordern, aber wir machen gar keinen Tierschutz … Stille … Raunen in der Menge … Wir arbeiten für Tierrechte.”
Da muss man sich aber eben auch fragen, wie glaub- und spendenwürdig eine Tierrechtsorganisation ist, die sich nicht mal für ein “Recht auf Leben” einsetzt.

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