Afrikanischer Elefant im Okavango Delta | Foto: Birdman 1~commonswiki, Lizenz: CC BY-SA 3.0

Zoo Knoxville schiebt Elefanten in Sanctuary ab

Exklusiv für zoos.media – 23.08.2022. Autor: Philipp J. Kroiß

Im Zoo Knoxville wurde entschieden Elefanten-Senioren in ein Sanctuary abzuschieben, das berühmt und berüchtigt für seine schlechte Haltung ist.

Zoo Knoxville schiebt Elefanten ab

Das Elefanten-Management innerhalb der AZA erreicht einen neuen Tiefpunkt. Nachdem man mit der sinnlosen Entscheidung, die Tiere nur noch in geschütztem Kontakt zu halten, einen Bruch im Zooverband verursacht hat, weshalb sich einer der renommiertesten Elefantenhalter der USA von dem Verband losgesagt hat, gibt es nun eine weitere Schreckensmeldung:

Eine der schlechtesten Haltungen in den USA

Worüber der Zoo mit reichlich blümeranten Worten hinwegtäuschen will, ist der Umstand, dass er seine senioresken Tiere in eine der schlechtesten Elefantenhaltungen in den USA, wenn nicht sogar der Welt, abschieben will. Dieses “Sanctuary” ist bekannt für sein No-Contact-Management, das in seriösen Fachkreisen abgelehnt wird, sowie für einen offensichtlich schlechten Pflegezustand seiner Tiere.

5 Fakten über das Elephant Sanctuary (TES)

Das ist letztendlich ein Ort, wohin man Tiere zum Sterben abschiebt, wenn man ein schnelles Ableben und ein billiges Ende im Sinn hat. Diese Entscheidung ist mit würdelos noch euphemistisch umschrieben. Entsprechend wird diese Entscheidung auch kritisch kommentiert.

AZA-Opportunismus schadet Tieren

Der Zooverband AZA – einer von zwei großen Verbänden in den USA – zeichnet sich in der letzten Zeit durch einen gefährlichen Opportunismus bezüglich der Tierrechtsindustrie aus. Mit der Akkreditierung des TES hat man schon eine Bankrotterklärung der eigenen Statuten unterzeichnet und dass man auch Tiere dorthin abschiebt, ist nicht nur ein fragwürdiges Zeichen, was das Management der Tiere betrifft, sondern vor allem ein massives Problem für die Tiere selbst. Die “Politik der Addition”, also der Opportunismus der AZA-Führung, mündet somit anscheinend in tierquälerischer Haltung.

AZA: Dan Ashe und die “Politik der Addition”

Bereits die Kooperation der AZA mit der Tierrechtsindustrie zum Big Cat Safety Act hatte gezeigt, dass es dem Verband nicht wirklich um die Dinge geht, die eigentlich bei Zoologischen Gärten in den Fokus gehören. Vielmehr schickt man sich an, sich für die Tierrechtsindustrie zum nützlichen Idioten zu machen, der erst hilft, andere Zoos und Aquarien auszurotten, bevor er dann schließlich selbst dran ist. Sehr schade ist das vor allem für die seriösen zoologischen Institutionen innerhalb der AZA, die hervorragende Arbeit im Bereich Tierpflege und Artenschutz betreiben.

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