Cat Ba Tigergecko im Büroterrarium von Prof. Ziegler im Kölner Zoo | Foto: Thomas Ziegler

Zootier des Jahres 2024: Der Gecko

Exklusiv für zoos.media – 01.02.2024. Autor: Philipp J. Kroiß

Jetzt ist es raus: Der Gecko ist das neue Zootier des Jahres. So steht 2024 nochmal besonders im Zeichen des Schutzes dieser besondere Familie der Schuppenkriechtiere.

Zootier des Jahres 2024: Der Gecko

Nach dem Jahreswechsel wird traditionell das Zootier des Jahres 2024 verkündet. Auf den Ara folgt der Gecko. Seit rund 50.000.000 Jahren bevölkern sie die Erde und haben sich weltweit ausgebreitet. Sie sind sehr anpassungsfähig und daher findet man sie in verschiedenen Lebensräumen von den Tropen bis in die Wüste. Daher kann man auch die verschiedensten Gecko-Arten in Zoos und Aquarien sehen.

 

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Arten im Fokus

Lichtenfelders Tigergecko (Goniurosaurus lichtenfelderi) | Foto: Prof. Dr. Thomas Ziegler

Es ist kein Zufall, dass die Präsentation vom Zootier des Jahres im Kölner Zoo stattfand. Im Fokus stehen nämlich einmal verschiedene Gecko-Arten in Vietnam. Dabei geht es zum Beispiel um den Psychedelischen Felsengecko (Cnemaspis psychedelica), den Vietnam-Goldgecko (Gekko badenii) und Reeves Tokeh (G. reevesii), sowie um Tigergeckos (Goniurosaurus) und Bogenfingergeckos (Cyrtodactylus). Der Kölner Zoo hat eine hervorragende Verbindung nach Vietnam und realisiert über diese Achse seit Jahren erfolgreiche Artenschutzprojekte.

Himmelblauer Zwergtaggecko im Berkenhof’s Tropical Zoo | Foto: Donar Reiskoffer, Lizenz: CC BY 3.0

Ebenfalls im Fokus steht der Himmelblaue Zwergtaggecko (Lygodactylus williamsi). In dessen Schutz bringt sich zum Beispiel der Thüringer Zoopark Erfurt mit ein. Insgesamt aber finden viele moderne Zoos und Aquarien ihre Anknüpfungspunkte an dieses spannende und massiv artenschutzrelevante Thema Gecko.

So schafft es die Kampagne wieder mal eine eher zu oft übersehene Tier-Familie in den Fokus zu rücken. Im Zuge dessen haben auch bereits gestern schon verschiedene Medien darüber berichtet. Bei der Wahl folgt man der Formel “Fell, Federn und Schuppen”. Dadurch ist im Drei-Jahres-Rhythmus immer eine gewisse Richtung schon vorgegeben. Das letzte schuppige Zootier des Jahres war das Krokodil, über das zoos.media auch schon berichtete. Die damalige Kampagne hatte viele Highlights und an deren Ende stand eine Rekordsumme, die für verschiedene Projekte gesammelt werden konnte.

 

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Zoo & Aquarien im Artenschutz aktiv

Die Kampagne zeigt am jeweilig ausgewähltem Tier auch wie aktiv moderne Zoos und Aquarien im Bereich vom Natur- und Artenschutz sind. Im Rahmen vom Zootier des Jahres wird deutlichbetont, dass ohne diesen Einsatz ein “Überleben vieler Tierarten nicht möglich” wäre. Das gilt auch besonders für die Geckos. Schaut man auf den Cat Ba Tigergecko, sieht man das sehr klar. Er steht nun nicht nur im Fokus der Kampagne, sondern auch einer seiner Entdecker kommt aus einem Zoo. Es ist Prof. Thomas Ziegler, der die Geschicke des Aquariums vom Kölner Zoo leitet.

So sieht man bei den Geckos, dass die ganze Klaviatur zu einer Art bespielt wird: von der Entdeckung über die Erstbeschreibung, zur Haltung und Zucht bis hin zur Organisation des Schutzes einer Art. Dieser Art kommt nämlich ein One Plan Approach zu Gute, der ohne Zoologische Gärten nicht zustande käme. Eines ist nämlich klar: auch das Schicksal vieler Gecko-Arten hängt am Schicksal der Zoos und Aquarien. Würden sie nicht fortbestehen, wäre das auch das Ende dieser Arten. Sie wären für immer verloren.

Artenschutz konkret

Psychedelischer Felsengecko (Cnemaspis psychedelica) | Foto: Prof. Thomas Ziegler

Um so besondere Arten wie den Psychedelischen Felsengecko zu schützen, werden im Rahmen des Projekts in Vietnam zum Beispiel Erhaltungszuchtstationen entweder erst aufgebaut oder ausgebaut. Dazu werden Ausrüstungsgegenstände und Transportmittel gebraucht. Die versetzen die Teams erst in die Lage die Bestände an teilweise schwer zugänglichen Orten erstmal ordentlich monitoren zu können. Dieses Monitoring ist wichtig, um zu sehen wie Maßnahmen wirken und welche Maßnahmen noch benötigt werden. Dazu wird in Umweltbildung der lokalen Bevölkerung investiert.

In Tansania will man ein neues Schutzgebiet aufbauen. Die Himmelblauen Zwergtaggeckos sind nämlich besonders durch Lebensraumzerstörung und die Wilderei stark gefährdet. Diese Faktoren will man so versuchen vom Lebensraum der Tiere quasi auszusperren. Dazu soll es zum Beispiel auch Patrouillen gegen Wilderei geben und man möchte durch Waldbrandschneisen sowie Brandwächter versuchen, dass es nicht mehr so desaströs dort brennt. Von all diesen Maßnahmen werden überdies auch noch mehr Arten profitieren können.

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