Diesem Hund wurde von PETA die Chance auf ein neues Zuhause genommen. Zehntausenden Haustieren ging es ähnlich. | Foto von http://whypetakills.com (Nathan J. Winograd)

Campact verliert Gemeinnützigkeit – und PETA?

Exklusiv für zoos.media – 21.10.2019. Autor: Philipp J. Kroiß

Wie hat eine fragwürdige Organisation den Status der Gemeinnützigkeit verloren. Nun stellen sich viele die die Frage wie es mit PETA aussieht – auch bei dieser radikalen Tierrechtsorganisation ist die Gemeinnützigkeit fraglich.

Campact verliert Gemeinnützigkeit

Die Organisation Campact darf sich laut einem Spiegel-Artikel nicht mehr gemeinnützig nennen. Diese Entscheidung folgt dem Urteil zur vergleichbaren Organisation attac.

Attac verliert Gemeinnützigkeit – und PETA?

Warum das Ganze?

“Im Vordergrund stand nicht die Information über politische Prozesse, sondern vielmehr die Einflussnahme auf diese”, erklärte schon 2016 das Finanzamt im Rahmen des Steuerbescheides, wie der Spiegel berichtet. Tatsächlich ist die politische Einflussnahme NGOs, die für edukative Zwecke ihre Gemeinnützigkeit erhalten haben, nicht erlaubt. Sie dürfen nicht plötzlich aktivistisch unterwegs sein, um politische Prozesse zu beeinflussen. Das ist ganz analog zu Lehrpersonen, die ihre Schüler auch nicht zu Gunsten einer politischen Richtung oder Partei desinformieren dürfen. So etwas ist immer eine Gratwanderung, aber schaffbar, wie viele andere Organisationen und Personen beweisen.

Nun wird es teuer, denn campact muss jetzt 300.000€ Schenkungssteuer nachzahlen. “Campact-Vorstand Felix Kolb nannte dies “ein fatales Zeichen”: Das Engagement der Menschen, die mit Campact “für Klimaschutz und gegen rechts auf der Straße streiten”, werde so “als nicht gemeinnützig abgewertet und entwürdigt”, sagte Kolb”, berichtet der Spiegel. Dass campact eben nicht nur für Klimaschutz und gegen Rechtsextremismus gestritten hat, was tatsächlich ja gemeinnützig wäre, wird wohl absichtlich verschwiegen. Nach wie vor ist jedes Engagement für den Naturschutz und auch jedes Engagement gegen politischen Extremismus von der Gemeinnützigkeit gedeckt.

Verliert PETA jetzt auch die Gemeinnützigkeit?

PETA hat auch in politische Prozesse eingegriffen. Sie haben zum Beispiel gegen Politiker gehetzt:

Dazu hatte der Generalsekretär der CDU in Niedersachsen Kai Seefried damals erklärt: “Für mich ist klar: PETA kann für keinen Demokraten ein ernstzunehmender Gesprächspartner sein.” Dies lag aber nicht nur daran, weil hier ganz klar gegen Frauen einer Partei gehetzt wurde, sondern es lag auch an der Menschenverachtung, die aus dem Posting von PETA sprach. Aber PETAs Gemeinnützigkeit wackelt nicht nur für einen Post. Sie haben etwa ihre Gemeinnützigkeit aufgrund von Tierschutz, es wird aber von der Organisation klar erklärt: “Wir machen gar keinen Tierschutz“. Es ist fraglich wie lange die dadurch lächerlich gemachten Behörden, das noch durchgehen lassen.

Der Schwarzfußiltis (Mustela nigripes) wurde auch durch die Arbeit von Zoos vor dem Aussterben gerettet. | Foto: Kimberly Fraser / USFWS Mountain-Prairie, Lizenz: CC BY 2.0

Ebenfalls fragwürdig ist die Gemeinnützigkeit, wenn man sich die Mittelverwendung anschaut. Die Tierfreunde, die PETA schenken, denken doch, das Geld käme den Tieren zu Gute. Sie werden eiskalt betrogen: PETA verwendet das meiste Geld für sich selbst, denn etliche Millionen gehen für Öffentlichkeitsarbeit und Personalkosten drauf. Über 90% der Spenden werden seit Jahren schon nicht für Tierschutz oder ähnliches verwendet. Dem scheint sich PETA auch bewusst zu sein und vermerkte auf dem letzten Bericht nicht nur ein sattes Minus, sondern auch plötzlich die Position “karitative Tierschutzarbeit”. Dafür wurden aber nur rund 2% des ausgegebenen Geldes verwendet. Wie genau der Tierschutz aussehen soll, wird nicht hinreichend erklärt.

Der Umstand, dass von einem gespendeten Euro an PETA, nur zwei Cent an den Zweck gehen, für den die Organisation Gemeinnützigkeit beansprucht, ist ein Skandal. Was ein Zufall aber, dass die Position gerade zu dieser Zeit, wo die Gemeinnützigkeit vieler fragwürdiger Organisationen fällt, plötzlich diese Position auftaucht. Die Jahre zuvor hat man immer nur davon geredet, aber sie nie aufgeführt. 2013 etwa sprach Harald Ullmann von PETA zum Beispiel in einem Interview davon: “Für karitativen Tierschutz verwenden wir nur einen kleinen Teil, ungefähr zehn Prozent.” Dieses angebliche Engagement war aber nie belegbar.

Dazu hetzt PETA gegen Zoos und Aquarien, die sehr wohl gemeinnützig sind und in den Kampagnen ist auffällig, dass PETA die Öffentlichkeit belügt und hinters Licht führt. So stellte sich das Material, das die radikale Tierrechtsorganisation gegen den Erlebnis-Zoo Hannover in einer Schmierenkampagne zu Felde führte, als manipuliert und manipulierend heraus. Inzwischen lügt man sich diese Kampagne öffentlich schön und betrügt damit erneut die Allgemeinheit, der man ja eigentlich nützen sollte, wenn man den Status der Gemeinnützigkeit hat. Es gibt also viele objektive Gründe, PETA den Status der Gemeinnützigkeit abzuerkennen.

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