Exklusiv für zoos.media – 25.05.2020. Autor: Philipp J. Kroiß
Es klingt unglaublich, aber PETA hat nun Anteile an Schlachthöfen gekauft. Im Artikel wird der Hintergrund dieser Aktion erklärt und deren Auswirkungen.
PETA verdient Geld mit Schlachthäusern
Ist PETA noch vegan?, könnte man pointiert fragen. Wir hatten schon vor Wochen über die PETAs Shopping-Touren an der Börse berichtet, aber die gingen weiter.
Unter anderem ist PETA jetzt Aktionär bei Schlachthäusern. Als Rechtfertigung vorgeschoben wird die angebliche Sage, dass man dadurch die Unternehmen beeinflussen könnte, was so aber noch nie unabhängig bestätigt funktioniert hat.
Corona & Fleisch

Gerade im Zuge von COVID-19 redet PETA viel davon, dass pflanzliche Ernährung so etwas nicht auslösen könnte. Das ist so nicht wahr. Pflanzenviren sind zwar für den Menschen meist nicht gefährlich, sehr wohl aber gibt es subzelluläre Erreger, die ähnliche Erkrankungen hervorrufen, jedoch zu den so genannten Viroiden oder Virusoiden gezählt werden. Pilze können etwa auch für den Menschen gefährlich werden. Aspergillus fumigatus, den es praktisch überall gibt und der Saat befallen kann, ist ein klassisches Beispiel. Die ausgelöste Aspergillose endet für Menschen mit schwachem Immunsystem nicht selten tödlich.
Diese invasive Aspergillose betrifft zwar meist “nur” Risikogruppen, hat dann aber eine Letalität von 50-95%. Auch Tiere sind von Aspergillose betroffen – besonders bekannt ist sie bei Vögel und Hunden. Bei Fleisch und Pflanzen gilt also gleichermaßen: Hygiene ist das A und O. Wer nicht hygienisch arbeitet, kann schnell zum Verbreiter von ernsten Erkrankungen werden. Das hat man auch bei EHEC gesehen: Auslöser für die bemerkenswert schweren EHEC-Erkrankungen im Jahr 2011 waren Sprossen. Daher gab das deutsche Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) am 6. Juni 2011 auch eine entsprechende Warnung heraus. Am 30. Juni 2011 dann teilte das BfR mit, dass mit großer Wahrscheinlichkeit Samen des Bockshornklees aus Ägypten die Ursache des EHEC-Ausbruchs waren.
Geld machen mit Populismus

Daher ist der vorgeschobene Grund für den Aktienkauf von PETA, die ja gerade so tun, als würden sie damit die Welt retten können, nicht wirklich haltbar, was diese Beispiele zeigen. Ohne Hygiene hilft einem pflanzliche Ernährung nichts und mit Hygiene schadet einem Fleisch auch nicht per se, so lange man es in gesunden Maßen verzehrt. Das zeigt wie vorgeschoben dieser Grund letztendlich ist. Tatsächlich ist die Investition in die Fleischerzeugung in den Vereinigten Staaten langfristig wirtschaftlich lukrativ. Erst im Februar wurde bekannt, dass die USA mal wieder Rekorde gebrochen haben. Aktuell sind die Aktien recht günstig, aber in diesem Bereich ist weiterer, großer Wachstum zu erwarten: von dem Kuchen will anscheinend PETA ein Stück ab.
Wenn jetzt PETA aber Geld mit Schlachtungen macht, wie vegan ist die Organisation dann noch? Man profitiert eben so finanziell davon, dass Tiere geschlachtet werden – im Bereich der Tierrechtsideologie ist sowas eigentlich ein Unding. Leichtgläubige Tierfreunde, die PETAs Erklärung nicht hinterfragen, mögen auf dieses Legitimationskonstrukt hereinfallen, aber ob dieses Aktien-Shopping unter fragwürdigen Vorwänden langfristig bei Menschen gut ankommt, die im trügerischen Glauben spenden, mit einer Spende an PETA Tieren zu helfen, dürfte fraglich bleiben.
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