"Selbstporträt" eines Schopfmakaken-Weibchens (Macaca nigra) in Nord-Sulawesi (Indonesien) mit der Kamera des Fotografen David Slater. | Lizenz: public domain

Krachende Niederlage für PETA wegen dem Affen-Selfie

Exklusiv für zoos.media – 24.04.2018. Autor: Philipp J. Kroiß

Die radikale Tierrechtsorganisation PETA scheiterte krachend mit ihrer Klage, um die Rechte an einem Affen-Selfie zu erlangen. Der zuständige Richter fand deutliche Worte.

Krachende Niederlage für PETA wegen dem Affen-Selfie

Es war ein hartes Urteil gegen die radikale Tierrechtsorganisation, die um ein Foto eine wahres Affentheater veranstaltet hat. Die Tagesschau fasst das Urteil wie folgt zusammen:

“Mit Peta ging das Urteil hart ins Gericht: Die Organisation sei im rechtlichen Sinne kein “enger Freund” des Affen. Peta habe nicht nachweisen können, eine signifikante Beziehung mit ihm zu haben. Zudem hätten die Tierschützer einen Vergleich mit Slater geschlossen und dann vergeblich versucht, das Gerichtsverfahren einstellen zu lassen.

An diesem Vergleich war Naruto aber ausdrücklich nicht beteiligt. Peta habe wohl die eigenen Interessen vor die Narutos gestellt. Es sehe so aus, als nutze Peta Naruto als “ahnungslose Marionette” zur Verfolgung ihrer ideologischen Ziele.”

Das ARD-Format fasst das Urteil und seine Bedeutung sehr gut zusammen(, obgleich der Autor offenbar noch immer nicht verstanden hat, das PETA, nach eigenem Bekunden, keine Tierschutzorganisation ist). Das vollständige Urteil kann man aber auch nachlesen.

Niederlage wird teuer

Schopfmakake im Diergaarde Blijdorp | Foto: Sander van der Wel, Lizenz: CC BY-SA 2.0

Das Affentheater, das PETA veranstaltet hat, hat den Fotografen, den man nun zweifelsohne als Opfer einer bisher beispiellosen Kampagne bezeichnen kann, viel Geld gekostet. So nahm er mit Erleichterung auf, dass PETA seine Anwaltskosten für das Berufungsverfahren aufgebrummt bekam. Die Tierrechtsorganisation reagierte mit Standardfloskeln auf das Urteil.

Die verschnupfte Reaktion rekrutiert sich wohl aus dem Fakt, dass PETA, anders als es plädiert hatte, deutlich nicht als “enger Freund” von Naruto zu bezeichnen sei – ein Schlag ins Gesicht für die angeblichen Tierfreunde. Der Richter nannte PETAs Klage “unseriös”. Er wies zudem daraufhin wie leicht missbrauchsanfällig es wäre, so etwas wie einen Enger-Freund-Status für Tiere einzuführen. “Das schafft buchstäblich einen Weg für das, was Chief Justice Rehnquist befürchtete: die eigentliche Interessengruppe zu einem “Bauernopfer auf einem Schachbrett, das größer ist als ihr eigener Fall, zu machen”.” Für den Richter ist klar: “PETAs wirkliche Motivation in diesem Fall war, seine eigenen Interessen zu fördern, nicht die von Naruto.” Um die ganze Sache abzurunden schrieb er: “PETA benutzte Naruto als einen “Bauern, der auf einem Schachbrett, das größer ist als sein Fall, manipuliert wurde”.

Somit kostet diese krachende Niederlage nicht nur viel Geld, sondern sorgt auch für klare Wort gegen die radikale Tierrechtsorganisation und ihr, um es mit den Worten des Richters zu sagen, “unseriöses” Vorgehen. Nun müssten auch die Spender sich der Wahrheit stellen, wofür ihr hart verdient es Geld wirklich verwendet wird.

PETA in der Kritik

Jeweilige Positionen aus dem ideelen Bereich auf die Jahre gesehen. Quelle der Zahlen: PETA.

Apropos Spendenverwendung von PETA: Es wurde von PETA selbst behauptet, dass nur 10% für das, was man bei PETA „karitativen Tierschutz“ nennt, verwendet werden. Selbst, wenn man die Prämisse mitgeht, obgleich sich diese weder in den veröffentlichten Ausgaben in Deutschland, noch in den USA so klar identifizieren lässt, bedeutet das bei einer Spende an PETA von 5€, was einer Fördermitgliedschaft entspricht, dass nur wenige Cent in karitativen Tierschutz fließen. Wie der karitative Tierschutz aussieht, ist nicht näher definiert, aber es ist wohl davon auszugehen, dass es sich dabei unter anderem um die Finanzierung von dem handelt, was der Experte Nathan Winograd das „Äquivalent eines Schlachthofs“ nennt.

Wer für PETA Deutschland e.V. spendet, gibt rund vier von fünf Euros für Personalkosten und Öffentlichkeitsarbeit der radikalen Tierrechtsorganisation aus – also zum Beispiel für solche “unseriösen” Verfahren. Offenbar müssen Spender Luftschlössern, die von Menschen ersonnen werden, die, gemäß der PETA-Ideologie, jede Form der Tierhaltung ablehnen, finanzieren. Die Stiftung Warentest nannte PETA Deutschland e.V. in einer Analyse “unwirtschaftlich”.

Diesem Hund wurde von PETA die Chance auf ein neues Zuhause genommen. Zehntausenden Haustieren ging es ähnlich. | Foto von http://whypetakills.com (Nathan J. Winograd)

Fraglich ist, wie viele Leute in Zukunft für solche “unseriösen” Aktionen spenden wollen. PETA hat neben solche Unseriositäten das Leben von über 38.000 Tieren zerstört, die das Pech hatten, in das von PETA betriebene Tierheim zu kommen. PETA-Gründerin Ingrid Newkirk erklärte: „Wir setzen uns nicht für ein „Recht auf Leben“ für Tiere ein“. Daran kann man sehen, dass man PETA nie als Freundvon Tieren wird sehen können, denn, wer sich nicht für das Überleben des angeblich besten Freundes einsetzt, ist kein Freund – schon gar kein enger.

Das, was die Maschinerie PETA am Laufen hält, sind die Spenden. Kellie Heckman, ehemalige PETA-Mitarbeiterin und aktuell noch in der Tierrechtsindustrie tätig, erklärte, die meisten würden dieses Geschäft wegen des Geld machen. Man liebe Geld, erklärt sie. Wenn die Spenden also nicht mehr fließen, bedeutet das ein versiegen der Goldmine, die ja tatsächlich sehr einträglich ist, wenn man sich so anschaut, was die Leute damit verdienen.

Solange es Leute gibt, die PETA spenden, wird es auch noch solche unseriösen Klagen und Manipulationen geben, wie der Richter sie erwähnt. Wer nun denkt, das wäre ja in den USA passiert und hätte mit Deutschland nichts zu tun: Die Gründerin von PETA in den Vereinigten Staat, steht sowohl in den USA als auch in Deutschland an der Spitze der Organisation.
Sie ist bekannt für denkwürdige Sätze wie “Euthanasie ist das freundlichste Geschenk für einen Hund oder eine Katze, die unerwünscht und ungeliebt ist.” Dazu muss man wissen, dass sie findet: “Eine Ratte ist ein Schwein ist ein Hund ist ein Junge. Sie sind alle Tiere.” Das gibt einen guten Eindruck wie es bei PETA um die angebliche Tierfreundlichkeit und die Menschlichkeit bestellt ist.

Moderne Zoos unterstützen den Schutz der Affen

Statt sinnlose und “unseriöse” Klagen zu führen, unterstützen moderne Zoos lieber den Schutz von Naruto und seinen Artgenossen. Das Zoo Vivarium Darmstadt veranstaltete zum Beispiel ganz aktuell ein Sommerfest, dass auch den Schopfmakaken gewidmet war:

“Zum ersten Mal werden Bilder, die die aktiven und neugierigen Schopfmakaken im Rahmen einer Projekt-Zusammenarbeit zwischen dem Deutschen Primatenzentrum und dem Zoo Vivarium, gemalt haben, dort versteigert. […] Der Erlös kommt ausschließlich den Schopfmakaken zugute und fließt in das Schopfmakaken-Schutzprojekt Macaca Nigra auf Sulawesi, dem Herkunftsland dieser bedrohten Affenart, und die Sanierung der Schopfmakaken-Anlage im Darmstädter Tiergarten. Das Macaca Nigra Projekt wurde im April 2006 ins Leben gerufen, um die Ökologie, das Fortpflanzungs- und Sozialverhalten von Schopfmakaken in ihrem natürlichen Lebensraum zu erforschen und die Erhaltung dieser faszinierenden und vom Aussterben bedrohten Art zu fördern.” – Zoo Vivarium Darmstadt

Das gesammelte Geld kam somit auch genau dem Projekt zu Gute, das PETA in diese Kampagne mit hineingezogen hatte. Übel mitgespielt wurde da nämlich unter anderem der deutschen Primatologin Antje Engelhardt, wir berichteten.

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