Flug über Teneriffa | Foto: zoos.media

Wie PETA deinen Urlaub ruinieren will

Exklusiv für zoos.media – 27.03.2024. Autor: Philipp J. Kroiß

Erpressung ist das Mittel der Wahl der radikalen Tierrechtsorganisation PETA, wenn es um Urlaub geht. Das ist eine Lose-Lose-Situation für die Tourismusbranche und ihre Gäste.

Wie PETA deinen Urlaub ruinieren will

Wer dachte, es ginge bei PETA nur um Tofu statt Steak, der hat sehr offensichtlich keine Ahnung von der Agenda der radikalen Tierrechtsorganisation. Die will – selbstgefällig wie sie ist – die ganze Art und Weise, wie Menschen leben, beeinflussen. Das lässt sie sich viel kosten: Statt etwa in Tierheime fließen Millionen in Werbung und Marketing für die kruden Ideen der Tierrechtsideologen.

Tourismus im Visier

Junge Besucher reiten auf einem Elefanten im Bangabandhu Sheikh Mujib Safari Park. | Foto: Iftekhar Rahman, Lizenz: CC BY-SA 4.0

Schon lange will die Tierrechtsindustrie – und allen voran PETA – die Art und Weise wie Menschen ihren Urlaub gestalten beeinflussen. Was mit dreisten Lügen über das Elefantenreiten begann, geht nun auch bei Zoos und Aquarien weiter. Wenn es nach PETA geht, sollen Urlauber jene nicht mehr besuchen. Da die Urlauber aber millionenfach Zoos und Aquarien besuchen, weil sie es schlicht besser wissen als die radikale Tierrechtsorganisation, setzt PETA woanders an.

Reiseanbieter – von Veranstaltern bis zu Fluglinien – werden erpresst, keine Tickets mehr für Zoos und Aquarien zu verkaufen. Dabei geht es gar nicht mal um schlechte zoologische Institutionen, sondern um Einrichtungen, die mit Preisen, Akkreditierungen und Zertifikaten glänzen können, wie etwa der Loro Parque auf Teneriffa. Was seriöse Tierschützer wie American Humane von den jeweiligen Zoos halten, ist den Pseudo-Tierschützern dabei egal.

Exzellenz schützt vor Hetze nicht

Auch Behörden bescheinigen dem Loro Parque eine tadellose Haltung. PETA scheiterte mit jedem Angriff gegen den Zoo auf der Kanaren-Insel Teneriffa an der Wahrheit. Sämtliche Vorwürfe sind rechtsstaatlich widerlegt. Auch das interessiert PETA bei seinen Kampagnen nicht.

Man merkt daran sehr deutlich: Es geht nicht um Tierschutz. Das stimmt für PETA, aber auch für bei den durch die Erpressung einknickenden Unternehmen. Ins Fadenkreuz geraten immer besonders populäre Zoos und Aquarien, damit PETA den erpressten Sieg auch in den Medien ausladend feiern kann.

Der Loro Parque ist auf Teneriffa nicht der einzige Halter von zum Beispiel Cetaceen und Primaten. Sowohl auf der Insel als auch den Kanaren gibt es weit mehr zoologische Institutionen mit diesen Tieren. Keine davon kann die Fülle an Tierschutz-Zertifikaten nachweisen, wie es der Loro Parque kann. Trotzdem gibt es gegen keine der anderen Institutionen so einen Kampagnen-Druck wie gegen den Zoo in Puerto de la Cruz.

Tierschutz ist PETA egal

Während PETA in seinem Tierheim fast 50.000 Tiere tötete – etwa alle 3,5 Stunden bringt die Tierrechtsorganisation ein Tier um, von denen erschreckend viele laut behördlicher Überprüfung gesund und vermittelbar gewesen wären – sorgen Zoos und Aquarien für das Überleben von Tieren, ihren Arten sowie der Lebensräume, die sie in der Natur bewohnen.

Der Loro Parque sorgt zum Beispiel durch finanzielle Unterstützung und Sachspenden dafür, dass Tierheime sich erweitern können und weniger Tiere sterben müssen. Er nutzt seine Prominenz, um Spenden zu akquirieren und zahlreiche Mitarbeiter haben bereits Tiere in Not aufgenommen. Hier geht es um echten Tierschutz, PETA schiebt Tierschutz nur vor, um leichtgläubigen Tierfreunden Euros aus der Tasche zu leiern.

Echtes Artenschutz-Engagement

Im Loro Parque geborener Lear-Ara füttert seinen Nachwuchs in der Natur. | Foto: Loro Parque Stiftung

Die 1994 gegründete Stiftung des Loro Parque, die Loro Parque Fundación, konnte bereits 12 Arten vor dem Aussterben retten. PETA schaffte es nicht mal bei einer, obgleich die Organisation seit 1980 besteht. Während die radikale Tierrechtsorganisation also schlicht keinen erfolgreichen „proof of concept“ vorzuweisen hat, sieht das bei dem Loro Parque deutlich anders aus.

Haltung rettet Arten. Das erreicht sie in Kombination mit Maßnahmen im Lebensraum der Arten. Die Loro Parque Stiftung bewies und beweist das mit 276 Projekten in über 37 Ländern. Dabei steht fest: Professioneller Natur- und Artenschutz ist kein leichter Sprint, sondern ein schwerer Marathon. Forschung ist die Grundlage und so gehen auf die Stiftung pro Jahr auch mehr als 20 wissenschaftliche Veröffentlichungen zurück.

Seit ihrer Gründung hat die Loro Parque Fundación mehr als 27.000.000 US-Dollar in Natur- und Artenschutzprojekte investiert. Während bei PETA die Personalkosten viele Millionen von Spendengeldern pro Jahr verschlingen, verschlingen sie in der Stiftung 0€, weil der Loro Parque für die Personal- und Instandhaltungskosten aufkommt. So kann 100% der Spende an Stiftung auch in den Erhalt der Natur und ihrer Bewohner fließen.

Die 12 vom Loro Parque und seiner Stiftung geretteten Arten (Stand: 2022) | Grafik: Loro Parque Stiftung

Zoos retten Tiere, Arten & Lebensräume

Gebirgsara im Loro Parque – einige Vertreter dieser Art nehmen im Loro Parque freiwillig an Studien zur Intelligenzforschung teil. | Foto: zoos.media

Über 123 konnten und könnten dank modernen Zoos & Aquarien gerettet werden. An dieser Arbeit können Besucher in ihrem Urlaub teilhaben. Sie können zudem lernen wie auch sie ihren Alltag gestalten können, dass es den Tieren in der Natur deutlich besser geht. Dazu sehen sie Botschafter dieses Wildlebens, denn nur, was man kennt, wird man auch schützen.

Dazu hat PETA aber gar kein Alternativangebot. Stattdessen lügt sich die Tierrechtsindustrie den Ökotourismus schön. Dadurch werden aber eben keine Arten gerettet. Laut der Weltnaturschutzunion (IUCN) und dem von ihr formulierten One Plan Approach braucht es dazu neben In-Situ-Maßnahmen eben auch die Ex-Situ-Maßnahmen. In Zoos und Aquarien laufen die Schnüre dafür zusammen. Sie sind somit unersetzbar und ihre große Bedeutung wird von der IUCN auch immer wieder betont.

Erpressung ist das Mittel der Wahl

Diesem Hund wurde von PETA die Chance auf ein neues Zuhause genommen. Zehntausenden Haustieren ging es ähnlich. | Foto von http://whypetakills.com (Nathan J. Winograd)

Dank einer ZEIT-Recherche, über die auch wir schon berichteten, ist ziemlich klar geworden wie PETA dabei vorgeht. “Wir identifizieren zunächst eine Industrie. Dann schauen wir, ob es sich lohnt, ein Unternehmen in den Fokus zu rücken. Das ist meistens der Fall, wenn es bekannt ist”, erklärte PETA-Mitarbeiterin Charlotte Fischer den Journalisten.

Anschließend gibt es dann Posts zu dem Thema auf Social Media – scheinbar zusammenhanglos mit dem ausgemachten Ziel. Anschließend werden Briefe verschickt “oft mehrere hintereinander. Darin fordern wir das Unternehmen auf, etwas zu verändern”. Zeigt ein Unternehmen dann keine Gesprächsbereitschaft, beginnt die Hetzkampagne.

Gerade börsennotierte Unternehmen haben dann meistens rückgratlose Anleger oder nervöse Opportunisten in Vorständen. So reichten PETA ein paar teure Kampagnen, damit solche schwachen Unternehmen einknicken. Den Unternehmen tut das meist nicht gut, aber das kann PETA dann ja ohnehin egal sein. Es ging ja nie wirklich darum, den Tierschutz voran zu bringen oder den Unternehmen etwas Gutes zu tun.

Müssen die Unternehmen wirklich Angst haben?

PETA wirkt aber eben nur online groß. In der realen Welt bekommen sie keine großen Demonstrationen hin. Das hat zum Beispiel TUI sehen können. Die groß angekündigten Demos waren kleine Versammlungen, die kaum echtes Interesse weckten. So hat es sich für TUI bisher gelohnt, standhaft zu bleiben.

Die Tierrechtsideologie ist eine kleine Minderheit. In Deutschland haben die Bundesliga-Stadien weit weniger Besucher als die Zoologischen Gärten. Wer also denkt, in Deutschland wäre eine Mehrheit gegen Zoos und Aquarien, muss Fußball für eine Randsportart halten. Zoos und Aquarien sind populär – auch unter den Urlaubern.

Urlauber müssen sich nicht sorgen

Spektakuläre Sprünge sind Teil der edukativen Show im Loro Parque. | Foto: zoos.media

Obwohl aber PETA den Urlaubern ihre verdiente Zeit in anderen Ländern ruinieren will, muss niemand Sorge haben wegen dieser Kampagne auf den Besuch von Zoos und Aquarien verzichten zu müssen. Hotelrezeptionen, lokale Verkäufer und natürlich auch die Institutionen selbst machen es den Menschen einfach, Tickets samt Transfer zu bekommen.

Wer etwa nach Teneriffa reist, braucht keinen Reiseveranstalter, um einfach in den Loro Parque zu kommen oder sogar Poema del Mar auf der Nachbarinsel Gran Canaria zu besuchen. Wer diesen Wunsch äußert, dem wird unkompliziert geholfen werden. Ähnlich verhält es sich bei anderen Destinationen.

Gleichwohl bleibt es einerseits übergriffig von PETA und andererseits zeigt es auch, dass PETA die Urlauber nicht für sonderlich intelligent hält. Sie behandelt diese Menschen wie willenlose Kreaturen, die sich von Reiseveranstaltern und Fluglinien steuern lassen. Dass solche Unternehmen das auch noch mitmachen, entbehrt nicht einer gewissen Respektlosigkeit gegenüber den Reisenden.

Wird das immer weitergehen?

PETA ist letztendlich ein Parasit der Tourismusbranche. Die radikale Tierrechtsorganisation will die Unternehmen aussaugen, denn gibt man ihr den kleinen Finger, will PETA nicht nur bald die ganze Hand, sondern auch den übrigen Körper. Es wird nie nur bei Elefanten und Walen bleiben, sondern es wird immer weitergehen.

PETA will jede Form der Tierhaltung beenden und jede beteiligte Branche muss sich halt entscheiden, ob sie sich weiter drangsalieren lässt, bis sie alles verliert, oder eben rechtzeitig aufsteht. Die Tourismusbranche ist an einem entscheidenden Punkt: Will sie sich zum willfährigen Diener bei der Bevormundung ihrer Gäste machen oder will sie für deren Recht auf einen selbst bestimmten Urlaub kämpfen? Das muss sie entscheiden und dann auch klar kommunizieren.

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