Exklusiv für zoos.media – 31.05.2019. Autor: Philipp J. Kroiß
Im Artikel geht es um einen spannenden Kommentar vom FDP-Bundestagsabgeordneten Dr. Gero C. Hocker zu einer Werbekampagne der Tierrechtsorganisation PETA.
PETA-Spendenaufruf von Gero Hocker zerlegt
Die radikale Tierrechtsorganisation PETA hat mal wieder per Facebook-Werbeanzeige zu Spenden aufgerufen – und Dr. Gero C. Hocker von der FDP hat es erreicht. Der engagierte Politiker, der die Tierrechtsindustrie von der Gemeinnützigkeit trennen möchte, teilte den Aufruf samt Kommentar.
Wozu denn Geld für Demos?
Wir haben bereits ausführlich darüber berichtet wie PETA tatsächlich demonstriert: Es kommen sehr wenige Aktivisten, die haben entweder selbst entworfenes Material dabei oder werden aus dem Fundus von PETA versorgt. Dann steht man da ein bisschen rum, macht Fotos und schon ist es vorbei. Vielleicht gibt es noch Flyer, die sie beim Verteilen dann aber kaum los werden. Wieso braucht man also 15€ Spenden-Unterstützung für Material aus dem Fundus und angeblich Teilnehmer, die völlig ohne Gegenleistung kommen? Dazu Gero Hocker: ““Demonstrationen” sind für eine Spende von 15,— zu haben (ist das tatsächlich das Eingeständnis, dass es sich bei den “Demos” um bezahlte Demonstranten handelt?)” Dann macht das tatsächlich Sinn. Ein Teil der Demonstranten ist ja ohnehin bezahlt, denn es handelt sich um Mitarbeiter der Organisation, die natürlich Lohn für ihre “Arbeit” bekommen. Bei der geringen Anzahl an Demonstranten, die ohnehin nur kurz vor Ort sind, macht einer mehr oder weniger ja tatsächlich schon was aus. Da lassen sich billig etwa Studenten vermitteln, damit es nach ein bisschen mehr aussieht.
Allerdings kann man noch einen Schritt zurück gehen und sich fragen: Warum soll man für diese Desaster-Demos überhaupt spenden? Es kommt ja nichts dabei rum. Von ein paar Protestlern lässt sich ja ein Großkonzern nicht bedrohen. Vielmehr bieten die Demos ein recht lächerliches Bild, auch wenn man bei PETA sich immer Mühe gibt, die Bilder weniger kläglich aussehen zu lassen als sie eigentlich sind. Spannend ist auch wie die wenigen Journalisten, die sich dafür interessieren sich teils noch bemühen, das klägliche Häufchen an Demonstranten aufzureihen, damit es nach einer relevanten Meldung aussieht.
Fragwürdige juristische Tierrechtsarbeit
Dr. Hocker weiter: “30,— “helfen” dabei, “Tierquäler anzuzeigen” – dabei dürften davon 29,— dafür drauf gehen, dass von PETA bezahlte Juristen Anzeigen formulieren, die keinen Erfolg haben, weil entweder Bildmaterial keinerlei Verstöße gegen Auflagen zeigen oder Strafverfolgungsbehörden es schlichtweg leid sind, der xten Anzeige des selben Wortlauts nachzugehen.” Neben diesem wichtigen Umstand haben wir uns mal gefragt, wie viel man denn überhaupt spenden muss, damit so viel Geld in die juristische Tierrechtsarbeit geht. Schaut mal sich mal das Tortendiagramm (rechts) zu den PETA-Ausgaben an, so gingen im Jahr 2017 rund 1% an juristische Tierrechtsarbeit und Beratungskosten. Man müsste also mehr als 3.000 Euro spenden, damit 30€ in die juristische Tierrechtsarbeit geht, wobei dieser Posten ja mit Beratungskosten verbunden ist.
Worauf nun Gero Hocker in seinem Kommentar hinweist, ist die massiv ineffiziente Arbeit in diesem Bereich. Die Zoowelt erfährt das hin und wieder auch selbst. Am bekanntesten ist wohl der Fall der Elefantenhaltung im Erlebnis-Zoo Hannover, bei dem es PETA nicht gelang irgendwelche Straftaten nachzuweisen. Auch hier muss man sich doch sehr fragen, wofür man denn spendet? Letztendlich ja vordergründig für ständiges und andauerndes Scheitern auf ganzer Linie. Die angezeigten Tierquäler sind nämlich meist gar keine Tierquäler.
“Dabei sind die Kollateralschäden dieses Handelns immens: Ehrenamtliche werden mit Anzeigen eingeschüchtert, obwohl ihr Handeln zu keinem Zeitpunkt zu beanstanden gewesen wäre, Betriebe stehen am Pranger, die gegen keine Auflage verstoßen haben, tausende ehrenamtliche Naturschützer müssen sich als Jäger oder Angler plötzlich rechtfertigen, obwohl jeder einzelne dieser Naturschützer mit staatlich geprüfter Sachkunde mehr Kenntnisse über die Natur besitzt und sie mehr schützt als alle Mitarbeiter von PETA zusammen.” – Dr. Gero C. Hocker (FDP)
Kampf für die Aberkennung der Gemeinnützigkeit
Letztendlich ist die Tierrechtsideologie nicht konform zum Grundgesetz. Das basiert auf den Menschenrechten, einem spezies-spezifischen Modell, bei dem Menschen für Menschen Rechte erklärt haben, die dann durch die Zustimmung aller Menschen entsprechend gültig wurden. Tierrechtler verkaufen nun ihre Forderungen immer als ein additives Modell – in kurzer Formel: Menschenrechte + Tierrechte. Das funktioniert ethisch aber nicht, weil es nicht konsistent ist. Damit es konsistent wird, muss man das Grundgesetz verwerfen, man müsste man eine eigenschaftstheoretische Verfassung entwerfen und die Menschenrechte entsprechend ausklammern. Mehr zu den ethischen Grundbedingungen findet man in diesem Artikel und zu der Frage, ob Tierrechtler generell gemeinnützig sein können, gibt es in diesem Artikel mehr zu lesen.
Entsprechend dürften Tierrechtsorganisationen erst gar nicht gemeinnützig sein und zudem sieht es das Gesetz auch gar nicht vor, da gemäß diesem nur Gemeinnützigkeit für Tierschutz vergeben werden kann. PETA selbst aber sagt, dass sie gar kein Tierschutz betreiben. Also, egal wie man es dreht und wendet, PETA ist im Prinzip nicht fähig, den Status der Gemeinnützigkeit inne zu haben. Es gibt also gute Gründe, dass Spenden an PETA nicht mehr staatliche Förderung erhalten:
“Viele der Spenden, die PETA erhält, werden nur überwiesen, weil der Spender eine Quittung hierfür erhält und diese bei seiner Einkommensteuererklärung steuermindernd geltend machen kann. Ich kämpfe dafür, dass PETA und anderen Tierrechtsorganisationen die Gemeinnützigkeit nicht mehr zuerkannt werden kann und sie diese Vergünstigungen nicht länger erhalten. Bis dahin bleibt nur der Appell an jeden potentiellen Spender, sich nicht von herzerweichenden Fotos hinreißen zu lassen sondern den Betrag einer anderen Organisation zukommen zu lassen, die sich wirklich für den Schutz von Tieren und die Artenvielfalt in unserem Land einsetzt und nicht schlichtweg mit der Unwissenheit vieler ein perfides Geschäftsmodell betreibt.” – Dr. Gero C. Hocker (FDP)
Um dieser Unwissenheit entgegenzuwirken, die letztendlich auch dem wahren Tier-, Natur- und Artenschutz schadet, informiert zoos.media umfassend über die radikale Tierrechtsorganisation:
Solange bis die Politik handelt, liegt also die Verantwortung beim Verbraucher. Bisher haben nur CDU/CSU und die FDP politischen Willen gezeigt, im Fall von PETA und anderen Tierrechtsverbänden tätig werden zu wollen. SPD, Grüne, Linke und AfD zeigten diese Bereitschaft nicht – auch nicht als im Bundestag darüber diskutiert wurde. Ob man in dieser Sache vorankommt, werden die zukünftigen Wahlen zeigen und wie die Bürger dann an der Urne entscheiden. Wenn es der FDP es gelingt, den Rückenwind, den die Liberalen in den Europawahlen europaweit bekommen haben, auch in Deutschland wehen zu lassen, könnte zur Bundestagswahl eine schwarz-gelbe Koalition möglich werden.
Die Grünen, die aktuell in Deutschland im Stimmen-Hoch sind – im Europa-Parlament sind sie aber nach wie vor der kleinste Block – haben in NRW bewiesen, dass sie Tierrechtsorganisationen gerne systematisch übervorteilen, was die aktuelle schwarz-gelbe Regierungskoalition zum Glück wieder richtig gerückt hat. Das Hoch ist massiv dadurch bedingt, dass es eine überproportionale Präsenz der Grünen in den Medien gibt, obgleich sie die kleinste Oppositionspartei im aktuellen Bundestag sind. Eine Studie des Allensbach Instituts kam zum Schluss, das die Partei von einer “sehr wohlwollenden Berichterstattung in den Medien” und einer “überdurchschnittlichen Präsenz in politischen Talkshows” profitiert.
Es wird also auch an der Wahlurne entschieden werden wie lange PETA noch so weiter machen wird.